Jörg Wiechmann ist Geschäftsführer des Itzehoer Aktien Clubs (IAC). © IAC
  • Von Redaktion
  • 06.03.2023 um 14:12
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Die Zinswende ist da. Nur leider komme sie bislang nicht beim Sparer an, meint Jörg Wiechmann – das sei ein Skandal, den Banken und Sparkassen verantworteten. Sparer sollten sich nach Alternativen umschauen, empfiehlt der Geschäftsführer des Itzehoer Aktien Clubs (IAC). Ein Gastkommentar.

Jahrelang galten Null- und Strafzinsen. Das haben die Geldinstitute auf die Nullzins-Politik der Notenbank geschoben. Doch seit vergangenem Jahr hebe die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen schrittweise an, der Leitzins hat bereits wieder 3 Prozent erreicht. Aber die Banken geben es nicht an ihre Kunden weiter, die meisten zahlen nach wie vor keinerlei Zinsen aufs Tagesgeld (Pfefferminzia berichtete).

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Die Folge sind satte Gewinne: Die Deutsche Bank verdiente mit einem Ergebnis von rund 5 Milliarden Euro zuletzt so viel wie seit 15 Jahren nicht mehr. Ganz ähnlich sieht es bei der Commerzbank aus – und besonders betroffen sind rund 50 Millionen Sparkassen-Kunden. Diese zeigen sich wegen der oft jahrelangen Kundenbeziehung besonders träge – es fehlt den Sparkassen schlicht am Druck, die Zinsen auf ein marktgerechtes Niveau zu erhöhen.

0 Prozent Zinsen und fast 9 Prozent Inflation – das lässt die Kaufkraft der Ersparnisse rasant schmelzen. Bessere Zinsangebote junger Smartphone-Banken sind nicht für jeden etwas, eher zu empfehlen ist der Weg auf den Kapitalmarkt.

Anders als bei den Banken finden sich die Zinsanhebungen der Notenbank hier nämlich unmittelbar wieder. Die durchschnittliche Verzinsung deutscher umlaufender Zinspapiere von Schuldnern höchster Bonität – die Umlaufrendite – liegt aktuell bei rund 2,5 Prozent, Tendenz steigend.

Fazit: Für Sparer ist es besser, ihr Geld direkt erstklassigen Schuldnern wie dem deutschen Staat oder Firmen wie Siemens, Daimler, BMW oder Adidas zu leihen. Wer erstklassige US-Firmen einbezieht, profitiert sogar vom höheren Zinssatz im Dollarraum, der bei 4 bis 5 Prozent liegt. Doch auch bei Zinspapieren gilt bekanntlich der Leitgedanke: breit streuen.

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