- Von Redaktion
- 17.05.2023 um 13:40
Martina Pophal hat sich als Aktuarin, Rentenberaterin und Unternehmerin mit den Prozessen der Altersvorsorge, insbesondere der betrieblichen Altersversorgung, einen Namen gemacht. Als Geschäftsführerin hat sie sowohl die Belange der Mitarbeitenden, aber auch die als Mutter und Unternehmerin kennengelernt. Sie unterstützt als Mentorin Frauen, mit ihrem Thema in die Sichtbarkeit zu kommen und zeigt Mädchen, welche Möglichkeiten sie in den sogenannten MINT-Fächern haben, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. In ihrem Format Pophal.tv stellt sie außerdem mutige Unternehmerinnen vor.
„Der Frauenanteil in den MINT-Berufen ist zwar gestiegen, aber im Studium waren es nicht einmal 20 Prozent Frauen in der Mathematik“, erinnert sich Pophal. Im Berufsleben hat sie schnell festgestellt, dass die Karriereleiter nur hochkommt, wer immer dranbleibt. Sie ist Mutter von drei jetzt erwachsenen Kindern – und hat selbst in den Babypausen immer weiter gelernt und direkt wieder gearbeitet. Die Änderungen in der Welt der Altersvorsorge sind rasant und Nacharbeiten kompliziert. Das ging nur, weil ihr Ehemann sie unterstützt hat.
„Der Gender Pension Gap ist vielen nicht wirklich präsent”
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Aus ihrem Berufsleben, ihren Erfahrungen hat sie gelernt: Altersarmut ist weiblich. Sie hat als Netzwerkerin immer schon darüber nachgedacht, wie sie ihr Wissen an die Betroffenen weitergeben kann.
So hat sie ehrenamtlich viele Vorträge für die Deutsche Rentenversicherung, die Verbraucherzentrale und viele Frauennetzwerke gehalten. Aber oft war die Resonanz nicht so, wie erhofft. Die Wirklichkeit der Frauen ließ oft keine großen Sprünge für die Altersvorsorge zu. Und Kenntnisse über die Möglichkeiten waren meist nicht da. In den Köpfen ist verankert, dass Altersvorsorge geknüpft ist an das Gehalt. Und da Frauen erst nach Kindererziehung, Pflege & Co. in einen Teilzeitjob oder erst dann in die Selbstständigkeit starten, ist es oft sehr spät. Keine lange Ansparphase, keine lange Betriebszugehörigkeit. Und kein hohes Einkommen.
Gemeinsam mit der Allianz wollte Martina Pophal 2008 das Thema Frauen und Altersvorsorge angehen: Neue Möglichkeiten, gute Produkte und wichtig – Aufklärung auf dem Gebiet der Altersvorsorge – sollten das von ihr initiierte Versorgungswerk Mamifest leisten. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen ließen dabei nicht viel „Sexiness“ zu. Und auch das reine Provisionsgeschäft war nicht passend: Anfangs geringe Beiträge von Frauen führten auch zu niedrigen Provisionen – und Aufklärung wieder nur ehrenamtlich von Frauen zu erhalten – so sollte es nicht laufen.
Bis heute hat sich nun einiges getan. Es gibt flexiblere Produkte, freiere Anlagen, die Honorarberatung ist möglich … und es wissen mehr Frauen, dass sie etwas tun müssen. Deshalb ist Pophals Meinung nach der Zeitpunkt JETZT, um voranzugehen: „Wir haben das Bewusstsein in den Köpfen der Frauen und der Männer, und auch bei den Anbietern von Altersvorsorgeprodukten geweckt. Wir sind in einer neuen Zeit, in denen wir neue Sichtweisen diskutieren können. Familien nutzen ihre Elternzeit anders. Homeoffice bietet neue Möglichkeiten. Ganz neue Ansätze tun auch der Branche gut. Ich freue mich sehr auf das GEPS – das German Equal Pension Symposium. Ich danke Cordula Vis-Paulus sehr für ihre Initiative zu diesem wichtigen Thema! Und ich bin so froh, dass so engagierte Leaderinnen aus der Branche das Thema mit anpacken wollen!“
Donja
Vor 2 JahrenTolle Arbeit! Gestolpert bin ich allerdings über den Satz: “Dies ging nur, weil ihr Ehemann sie unterstützt hat.” Sind es nicht auch seine Kinder? So lange wir noch denken, dass Frauen/Mütter von ihren Männern “unterstützt” werden, kommen wir nicht weiter. Wie wäre es stattdessen mit: “Dies ging nur, weil sie und ihr Mann sich die (Care) Arbeit geteilt haben.”
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kommentierenDonja
Vor 2 JahrenTolle Arbeit! Gestolpert bin ich allerdings über den Satz: “Dies ging nur, weil ihr Ehemann sie unterstützt hat.” Sind es nicht auch seine Kinder? So lange wir noch denken, dass Frauen/Mütter von ihren Männern “unterstützt” werden, kommen wir nicht weiter. Wie wäre es stattdessen mit: “Dies ging nur, weil sie und ihr Mann sich die (Care) Arbeit geteilt haben.”