- Von Andreas Harms
- 22.08.2022 um 11:46
Die Ersatzkassen mussten im zweiten Quartal ein verhältnismäßig geringes Minus hinnehmen. Wie der Verband der Ersatzkassen (VDEK) meldet, beläuft es sich auf 35 Millionen Euro.
Allerdings sah es im ersten Quartal noch anders aus. Beide Zeiträume zusammengerechnet, liegen die Ersatzkassen Mitte des Jahres mit 235 Millionen Euro in den roten Zahlen. Als Hauptgründe nennt der Verband gestiegene Gehälter und Honorare, erweiterte Leistungen, Corona-Nachholeffekte und einmalige Ausgaben für Verwaltung.
Verband der Ersatzkassen warnt vor höheren Zusatzbeiträgen
Krankenkassen warnen vor Pleiten
GKV-Zusatzbeitrag soll deutlich steigen
Das nunmehr recht stabile zweite Quartal erklärt Vorstandschefin Ulrike Elsner so:
Es wurde auch dadurch erreicht, dass die Ersatzkassen ihre Zusatzbeiträge seriös kalkuliert haben. Damit das bis Ende des Jahres so bleibt, darf es jetzt keine Zusatzbelastungen wie Energie- oder Inflationsausgleiche zum Beispiel für die Krankenhäuser geben, die auf die Krankenkassen und damit die Beitragszahler:innen abgewälzt werden. Falls die Politik über derartige Ausgleichszahlungen entscheidet, sollten diese im Rahmen des angekündigten Entlastungspakets finanziert werden.
Im kommenden Jahr könnte es laut Verband finanziell knifflig werden, weil sich Ausgaben und Einnahmen unterschiedlich entwickeln. Zwar steigen beide Werte, die Einnahmen jedoch nur um 3,6 Prozent und die Leistungsausgaben dafür um 5,5 Prozent. Beides bezieht sich aufs erste Halbjahr 2022.
Weshalb Elsner mahnende Worte nach Berlin schickt:
Die Bundesregierung ist daher dringend gefordert, das Thema Effizienz- und Wirtschaftlichkeit der Versorgung wieder mehr in den Blick zu nehmen. Das geplante GKV-Finanzstabilisierungsgesetz geht dieses Thema kaum an, sondern belastet vor allem die Beitragszahler:innen. Hier sind dringend Nachbesserungen erforderlich.
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