Eine Helferin testet Insassen eines Autos auf das Corona-Virus: Die PKV-Branche ist laut den Ratings weitestgehend glimpflich durch die Pandemie gekommen. © picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
  • Von Juliana Demski
  • 09.09.2021 um 18:04
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Sowohl die Analysten von Franke und Bornberg als auch die Experten von Morgen & Morgen haben sich den Markt der privaten Krankenversicherung (PKV) angeschaut. Es zeigt sich: Corona hat die Sparte nur wenig ins Wanken gebracht, weitaus mehr zu schaffen macht ihr die aktuelle Lage am Kapitalmarkt.

Im Rückblick auf 2020 durfte natürlich auch die Corona-Pandemie nicht fehlen. Die Analysten von Franke und Bornberg fällen hier jedoch ein positives Urteil: Sie beurteilen die Auswirkungen auf die Branche bisher als „weitaus geringer als auf andere Wirtschaftszweige“. Aber: Welche langfristigen Folgen die Krise auch für die Assekuranz bringe, werde sich erst in den kommenden Jahren zeigen.

Stabil trotz Corona

Zu den Auswirkungen durch die Corona-Pandemie haben auch die Experten von Morgen & Morgen in erster Linie Positives herausgefunden: „Die Leistungsausgaben waren in Summe recht stabil“, heißt es im Rating an dieser Stelle. „Pandemiebedingt höheren Ausgaben im Bereich von Prävention, Hygienemaßnahmen oder Tests stehen verminderte Ausgaben, etwa aufgrund aufgeschobener Behandlungen gegenüber. Insgesamt wurden weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen.“

Auf der anderen Seite rechne die PKV-Branche aber auch „mit einem verzögerten Anstieg der Leistungsausgaben in den kommenden Jahren“, ergänzt Thorsten Bohrmann, Senior-Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen. „Aufgeschobene Behandlungen, in diesem Zusammenhang unerkannte Krankheiten, Langzeitfolgen von Covid-19-Erkrankungen und eine zeitlich verzögerte Beleg-Einreichung, etwa aus der zweiten Welle der Pandemie, können die zukünftigen Leistungsausgaben erhöhen, die PKV-Versicherer haben diesbezüglich mit der Bildung von Schadenrückstellungen reagiert.“

Eine Pandemie-bedingt schwierige Kapitalanlage

Ein Feld, in dem die PKV-Branche die Pandemie jedoch sehr wohl zu spüren bekommen habe, seien die Kapitalanlagen gewesen, holt Morgen & Morgen im Rating-Bericht weiter aus. Denn die Finanzmärkte hatten in der schon länger andauernden Niedrigzinsphase zusätzlich mit deutlichen Kurseinbrüchen aufgrund der weltweiten Pandemie und der damit verbundenen konjunkturellen Unsicherheit zu kämpfen. „Die Bestände der PKV-Versicherten hingegen blieben trotz Pandemiebedingungen stabil. Neugeschäftseinbußen gab es nur geringfügig beziehungsweise in speziellen Bereichen wie zum Beispiel der Auslandsreiseversicherung“, heißt es weiter.

Das Gesamtergebnis von Morgen & Morgen: „Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet das Ergebnis sogar eine Verbesserung“, schreiben die Analysten. Fünf Versicherer anstelle von drei konnten mit der Höchstbewertung von 5 Sternen ausgezeichnet werden. Die restlichen Versicherer bestätigten ihre Ergebnisse des vergangenen Jahres. Die Alte Leipziger landet im Rating ganz vorn. Auch die Fünf-Sterne-Bewertung der LVM, Signal Iduna und der R+V deckt sich mit der Spitzenbewertung von Franke und Bornberg. Einzig die Hanse-Merkur schnitt bei Morgen & Morgen mit 5 Sternen besser ab. 4 Sterne erhielten Allianz, Arag, DEVK, Hallesche, Inter, LKH, Mecklenburgische, UKV und VGH Provinzial.

>>> Hier geht es zu den Rating-Ergebnissen von Morgen & Morgen

>>> Und hier finden Sie den Map-Report von Franke und Bornberg

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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