- Von Joachim Haid
- 29.11.2019 um 12:27
Ein weiterer Antinährstoff ist Lektin. Ein gesunder Darm hat mit Lektin weniger Probleme. Ist die Darmschleimhaut jedoch geschädigt, oder entzündet oder der Darm löchrig (Leaky Gut), so können Antinährstoffe sich weiter schädigend auf die Darmschleimhaut auswirken, oder in die Blutbahn gelangen.
Einige dieser Stoffe wirken auf den menschlichen Körper jedoch nicht nur schädigend. Von deren Schutzwirkung in der Pflanze profitieren wir teilweise auch. Gut nachvollziehbar ist das bei den sekundären Pflanzenstoffen wie den Polyphenolen zu denen die oben genannten Tannine gehören. Einige dieser Stoffe wirken beispielsweise antioxidativ, entzündungshemmend und krebsvorbeugend.
Du bist, was du verdauen kannst
Wurden die Nahrungsmittel in ursprünglicher Art und Weise zubereitet und ist der Darm gesund, so können Hülsenfrüchte gesundheitlich förderlich sein. Im anderen Fall können sie jedoch auch bestehende Krankheitsbilder verschlechtern. So kommt es zu unterschiedlichen Studienaussagen, die sich gegenseitig widersprechen und doch beide Recht haben. Es ist eben immer wichtig, den Menschen als Ganzes zu betrachten und seine jeweilige, individuelle Situation zu berücksichtigen.
So können Nahrungsmittel bei einem Menschen förderlich und beim anderen krankheitsverstärkend sein. Dieser Zustand kann sich im Laufe der Zeit auch wieder verändern. Ist die Besiedlung des Darms wieder ausgeglichen, sodass die Darmschleimhaut optimal mit Nähr- und Schutzstoffen versorgt wird und besteht kein Leaky Gut mehr, so kann man plötzlich wieder Nahrungsmittel essen, auf die man zuvor schlecht reagiert hat.
Das wussten schon die alten Chinesen. Im Ernährungsbereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist genau diese individuelle Berücksichtigung ein wesentlicher Bestandteil. Bis zum 6. Jahrhundert gab es in China praktisch keinen Unterschied zwischen Nahrungsmitteln und Medizin. Viele kennen das Sprichwort: „Du bist, was du isst“. Unter Berücksichtigung der oben genannten Zusammenhänge ist es sinnvoller von „Du bist, was du verdauen kannst“ zu sprechen.
Deshalb kann es im Bereich der Ernährung auch nur grundsätzliche biochemische, beziehungsweise stoffwechseltechnische Zusammenhänge geben, jedoch selten pauschale Empfehlungen, die für alle gelten. Der eine kann verdauen, was der andere (noch) nicht verdauen kann. Ich spreche in meinen Seminaren und meiner Beratung stets von individueller, artgerechter Ernährung. Deshalb gibt es bei mir auch keine generellen Verbote, oder Vorschriften, sondern lasse die Teilnehmer die Zusammenhänge erkennen. Was für wen in welchem Fall eine individuelle, artgerechte und damit gesundheitsförderliche Ernährung ist, lässt sich durch die Berücksichtigung des Menschen als Ganzes ermitteln.
philipp
Vor 5 JahrenDas ist ein Test Kommentar, um zu prüfen ob man den Text sieht.
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Vor 5 JahrenDas ist ein Test Kommentar, um zu prüfen ob man den Text sieht.
philipp
Vor 5 JahrenDas ist ein Test Kommentar, um zu prüfen ob man den Text sieht.