Trompeter vor Kanaldampfer: Wer sich im Alter noch was leisten können will, muss vorsorgen. Das gilt auch für die PKV. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 16.09.2015 um 15:31
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Macht die private Krankenversicherung im Alter arm? Medienberichte von verarmten Rentnern, die von ihren Alterseinkünften den PKV-Beitrag nicht mehr zahlen können, hinterlassen durchaus diesen Eindruck. Warum das nicht sein muss und worauf Makler in der Beratung achten sollten.

Auf diese Kennzahlen kommt es an

Geht es um die Wahl eines stabilen PKV-Tarifs, sollten Makler darauf achten, dass wichtige Kennzahlen des Versicherers stimmen. Engelhard: „Es ist wichtig, dass die Unternehmen ihre Hausaufgaben machen. Denn wenn sie das tun, gibt es nur sehr selten Versicherte, die in der PKV mehr zahlen müssen als den Höchstbeitrag der GKV.“ Wie gut ein Versicherer aufgestellt ist, erkennt man aber nicht an einer Zahl allein. Vielmehr, so Engelhard weiter, sind die Verläufe verschiedener Zahlen interessant. Welche Zahlen Makler betrachten sollten, erklärt Güssler so: „Für uns als Analysten sind die RfB-Quote, die Nettorendite, die Wachstumsrate und die Zuführung zur Altersrückstellung die wichtigsten Anhaltspunkte, um zu sehen, ob ein Versicherer gut aufgestellt ist und Beiträge stabil halten kann.“



Der Blick auf die Nettorendite zeigt, wie gut ein Versicherer die Beiträge seiner Kunden am Kapitalmarkt angelegt hat. Gerade im Niedrigzinsumfeld brauchen die Versicherer dafür ein gutes Händchen. Zweite Kennzahl ist die Wachstumsrate. Sie zeigt, wie viele Kunden ein Unternehmen im  Vergleich zum Vorjahr dazugewinnen konnte. Die RfB-Quote (Rückstellung für Beitragsrückerstattungen) gibt zudem an, welche Summe aus den Versichertenbeiträgen für Beitragsentlastungen und Barausschüttungen zur Verfügung steht. Hier gilt prinzipiell: je höher die Quote, desto besser. Vierte Kennzahl ist die Spanne der Zuführung zur AR. Sie gibt an, wie viel Prozent der Beiträge ein Versicherer in die AR zurücklegen kann.

Rechtzeitig für die passende Rente sorgen

Ist erst einmal der passende Tarif gefunden, hört die Arbeit für Makler und Kunden aber noch nicht auf. Güssler: „Der beste Schutz vor einem Beitrag, den man sich im Alter nicht mehr leisten kann, ist, rechtzeitig für eine passende Rente zu sorgen.“ Denn während GKV-Versicherte mit sinkendem Einkommen weniger zahlen, läuft der PKV-Beitrag auch im Rentenalter in voller Höhe weiter. Grundsätzlich, so Güssler, liege eine Verantwortung dafür in der Beratung, da viele Kunden die Dringlichkeit der Altersvorsorge verdrängen.

Ein weiteres Problem: Das sogenannte Gesellschafts-Hopping. Es führt nicht nur dazu, dass Kunden ihre Altersrückstellungen verlieren, sondern auch zu einer Risikoentmischung in den Tarifen. Güssler: „Die Gesunden werden umgedeckt, die Kranken bleiben zurück. In der Folge stimmt die Mischung im Kollektiv nicht mehr. Der Beitrag kann steigen.“ Generell gelte für Privatversicherte deshalb, möglichst jung einzusteigen, nicht zu oft zu wechseln und eine gute Altersvorsorge zu betreiben.

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