- Von Juliana Demski
- 02.08.2019 um 16:01
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Branche der privaten Krankenversicherer (PKV) einen Bruttozuwachs in der Vollversicherung: Erstmals seit 2011 kamen 4.100 neue Personen hinzu, wie die Rating-Agentur Assekurata im Rahmen ihres aktuellen Marktausblicks herausgefunden hat. Gleichzeitig sei aber auch der Bestandsabrieb von 17.100 Personen zu erwähnen.
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Auch für die Beitragsanpassungen zum Jahresbeginn 2019 haben die Analysten ein Lob übrig. Im Durchschnitt der von Assekurata untersuchten Krankenversicherer erhöhten sich die Beiträge im Beihilfesegment um 1,6 Prozent und im Nicht-Beihilfebereich um 2,6 Prozent.
Die Nicht-Beihilfeberechtigten in der Pflegepflichtversicherung mussten hingegen deutliche Beitragssteigerungen im zweistelligen Bereich hinnehmen. „Ein Grund hierfür war die Senkung des Rechnungszinses von 3,30 Prozent auf 2,50 Prozent, die sich in der zinssensitiven Pflegeversicherung besonders bemerkbar macht. Und für das kommende Jahr deutet sich erneut eine Beitragserhöhung an“, erklärt Gerhard Reichl, Fachkoordinator Krankenversicherung bei Assekurata. Vor allem werde es wohl die Beihilfeempfänger treffen, prophezeit er.
Aber auch in der Pflegeergänzungsversicherung rechnen die Analysten mit wachsenden Beiträgen – und deshalb auch mit Problemen im Neugeschäft. 2018 seien erneut weniger Verträge hinzugekommen. Dank der zunehmenden Wachstumsdynamik in der betrieblichen Krankenversicherung könne die Branche dieses Tief aber überstehen, heißt es in der Analyse. Das Ergänzungsversicherungsgeschäft verzeichnete laut der Untersuchung ein Plus von 2,0 Prozent.
Ein weiteres Triebwerk der PKV ist auch die Zahnzusatzversicherung. Immer mehr Unternehmen bieten „Vollkaskoabsicherungen“ für gesetzlich Versicherte an – und das mit Erfolg, so Assekurata. „Damit sind die Zusatzversicherten theoretisch besser abgesichert als die Vollversicherten“, so Reichl. Die Entwicklung sei aber nicht nur den Kunden geschuldet, sondern auch der Motivation der PKV-Unternehmen. Die 100-Prozent-Tarife seien zwar teurer als diejenigen mit Erstattungssätzen in Höhe von 85 Prozent. Ob die Kunden bereit seien, dies auch in Kauf zu nehmen, müsse sich aber noch zeigen, so Reichl.
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