Bei den frühen Formen der Altersabhängigen Makuladegeneration gibt es meistens nur geringfügige Seheinschränkungen, deshalb bemerken viele Betroffene lange Zeit nichts von ihrer Erkrankung. © picture alliance / dpa-tmn | Karl-Josef Hildenbrand
  • Von Manila Klafack
  • 30.06.2021 um 12:12
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:40 Min

Je älter wir werden, desto schlechter werden meist unsere Augen. Dabei ist Sehen für viele der allerwichtigste Sinn. Mit der richtigen Ernährung machen wir es den Augen leichter, gesund und leistungsfähig zu bleiben. Auf welche Vitamine und Spurenelemente es besonders ankommt, erfahren Sie hier.

Wie wichtig der Sehsinn im Alltag ist, davon können sich Menschen nun schon seit fast zwei Jahrzehnten bei einem „Essen im Dunkeln/Dinner in the Dark“ selbst überzeugen, um das Gefühl der vollständigen Dunkelheit zu erleben und auf sich wirken zu lassen. Wieder im sehenden Leben angekommen, wissen wohl die Meisten ihr vermeintlich selbstverständliches Augenlicht wieder ganz neu zu schätzen.

Mit dem Alter lässt die Sehkraft allerdings nach. Viele kennen das bereits, weil sie plötzlich eine Brille zum Lesen benötigen. Doch es kann auch weitaus schlimmer kommen: Verschiedene Augenerkrankungen können, bleiben sie unentdeckt, zur Erblindung führen. „Der Sehverlust bei vielen Menschen wäre vermeidbar durch eine andere Ernährung“, stellt Gesundheitsexperte Joachim Haid fest. „Dazu gehört die diabetische Retinopathie. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung der Netzhaut, die durch einen langfristig zu hohen Blutzuckerwert entsteht“, erklärt Haid.

Erhöhte Zuckerwerte schädigen die Augen

Dabei müsse der Betroffene noch gar nicht an Diabetes Typ 2 erkrankt sein. Es reiche, wenn die Zuckerwerte im Blut über eine lange Zeit zu hoch sind. „Zuckerkristalle schädigen die kleinsten Blutgefäße, die Kapillaren. In der Folge werden die Sehzellen in der Netzhaut nicht mehr ausreichend durchblutet“, so der angehende Heilpraktiker.

Die Makuladegeneration gehört ebenfalls zu den Erkrankungen, die auf die Ernährung aber auch auf einen ungünstigen Umgang mit der Sonne zurückzuführen ist. Durch das ultraviolette Licht der Sonne können im Auge freie Radikale freigesetzt werden. „Um das zu vermeiden, empfehle ich zum einen, auch im Frühjahr das Gesicht nicht zu lange direkt in die Sonne zu halten. Zum anderen schützen hochwertige Sonnenbrillen mit einem UV-Schutz 400 für den schädlichen UV-Wellen im Bereich zwischen 280 und 400 Nanometern“, sagt Joachim Haid.

Sonnenstrahlen richtig nutzen

Gerade nach den verregneten Frühjahrsmonaten genießen viele die warmen Strahlen der Sonne. „Für die Psyche sind die Lichtintensität und die Lichthelligkeit eine Wohltat, doch den Augen schaden das eher“, betont Haid. „Eine Alternative, die zudem die Vitamin D-Produktion besser anregt, ist, die Arme oder Beine eine Zeitlang regelmäßig dem Sonnenlicht auszusetzen. Selbstverständlich muss dabei der Sonnenschutz berücksichtigt werden. Also anfangs eher kürzer, bis sich die Haut an die Strahlen gewöhnt hat und einen Schutz aufbauen konnte.“

Zum Thema Vitamin D gibt es auf dem YouTube-Kanal des Gesundheitsexperten ein passendes Video:

Aber auch die Ernährung spielt bei der Gesundheit der Augen eine zentrale Rolle. Nicht nur ein zu hoher Zuckerkonsum, sondern auch zu wenig Vitamin C und E sowie allgemein von Antioxidanzien wirken sich langfristig negativ aus. „Das eine Vitamin E gibt es dabei gar nicht“, sagt Haid. „Es besteht aus zwei Unterarten, den Tocopherolen und den Tocotrienolen, die es jeweils in vier Formen gibt. Alle sind fettlöslich und wirken antioxidativ“, beschreibt Joachim Haid, der sich seit Jahren mit der Wirkung einer ausgewogenen Ernährung durch Vitamine und Spurenelemente beschäftigt.  

Vitamin A ist wichtig für die Augen

Neben den Vitaminen E und C spielt Vitamin A eine wichtige Rolle. Viele denken dabei an das Essen von Möhren, doch so einfach ist es nicht. In beispielsweise Karotten, Spinat, Grünkohl, Broccoli und Feldsalat steckt Beta-Carotin, das in Vitamin A umgewandelt werden muss. Das funktioniert bei vielen Menschen nicht. Aber auch Beta-Carotin für sich genommen, ist ein wichtiger Antioxidant. „Leber ist im Gegensatz zu Karotten eine wahre Vitamin A-Bombe“, weiß Haid.

Das fettlösliche Vitamin ist hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln enthalten. Das mache es für Vegetarier und Veganer schwer, insbesondere, wenn sie das Beta-Carotin aus der pflanzlichen Nahrung nicht oder nicht vollständig umwandeln können.

Selenmangel ist weit verbreitet

„Ein weiteres wichtiges Spurenelement für den Erhalt der Sehkraft ist Selen, da es einerseits antioxidativ wirkt, andererseits Co-Faktor des wichtigen Entgiftungsstoffes Glutathion ist“, sagt Joachim Haid. Es sei Bestandteil vieler Enzyme und daher sehr wichtig für viele Prozesse in unserem Körper. „Selen kommt theoretisch in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln vor, doch tatsächlich sind die Böden in vielen Regionen Europas so ausgelaugt, dass wir in der Regel zu wenig Selen zu uns nehmen“, erklärt Haid. „In Paranüssen und Pistazien steckt besonders viel. Aber wenn auch das nicht ausreicht, muss mit Nahrungsergänzung aufgestockt werden; nicht nur, um die Augen lange gesund zu halten, sondern auch um insgesamt die Zellen und die DNA vor oxidativen Schäden zu schützen.“

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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