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Mehmet Göker in Siegerpose. © Uld Schaumloeffel
  • Von Redaktion
  • 14.09.2015 um 09:33
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Das Enfant terrible des Finanzvertriebs hat seine Autobiographie veröffentlicht. Mit freundlicher Genehmigung des Finanzbuch Verlags veröffentlichen wir in einer Online-Serie Auszüge des Werks. Heute: Wie Mehmet Göker die Razzia erlebte, die zum Zusammenbruch seines Finanzvertriebs MEG führte.

Wir kommen also in der Firma an, und da warten sie schon. Sechs oder sieben Mann vom Finanzamt, wie sie halt aussehen – graue Vögel, ein Anzug mieser als der andere.
„Sie sind vom Finanzamt“, begrüße ich sie.
„Woher wissen Sie das?“
„Das erkenne ich … (an ihren billigen Anzügen).“ Den letzten Teil denke ich nur.
Staatsanwalt: (spricht mit knarzender Stimme) „Mensch, Göker, Sie verdienen
ja eine Stange Geld. Sie verdienen ja in einem Monat mehr als ich im ganzen Jahr.“ (Monatsgehalt von Mehmet Göker als CEO der MEG 120.000 Euro im Monat plus Boni)

Wir saßen im Büro von Björn Kotzan, eine Runde von 15 Leuten. Nach einem Tag hatten sie, eröffnete einer von ihnen die Rede, herausgefunden, dass ich pro Datensatz 100 Euro Gewinn mache. (Datensätze sind gekaufte Kundenanfragen, die Interesse an einem unverbindlichen Vergleich für ihre Krankenkasse haben.)
„Lügner“, schrie ich, „Lügner.“
Am Ende der Woche mussten sie eingestehen, dass sie den Vorwurf der
Steuerhinterziehung fallen lassen mussten.

(…) Eine Woche später nämlich, ich wollte gerade in die Firma, da klingelte es bei mir zu Hause. Wieder so drei Gestalten vom Finanzamt.
„Hallo, Herr Göker, nach unseren Berechnungen reichen die 3,3 Millionen, die hinterlegt wurden, nicht aus. Wir brauchen noch einmal 700.000 Euro.“
Ich schaue die Herrschaften an, drehe mich um und sage: „Moment, bitte, ich hole sie …“

Ich drehe mich wieder zu ihnen um, grinse und sage: (laut) „Ihr wollt mich gerade verarschen, oder? Ich habe euch 3,3 Millionen zur Sicherheit für die Sozialkassen gegeben … meint ihr etwa, ich wurde das Geld zu Hause drucken???? Woher soll ich denn jetzt auf die Schnelle 700.000 nehmen. Ich hab nichts. Tschüss …“
„Okay?, sagte einer der Typen, „dann müssen wir jetzt pfänden. Hier ist der Beschluss.“

Ich (sehr laut): „Sagt mal, habt ihr sie noch alle??? Gebt mir doch einen Tag Vorlauf. Ruft mich doch an und sagt mir, dass ihr mehr Geld braucht, dann kann ich das vielleicht besorgen. Ich hab jetzt keine 700.000. Das ist ja nicht die Welt, aber ich brauche 48 Stunden, um diese Summe zu besorgen …“
„Nein, wir brauchen das Geld jetzt! Aufschub gibt es nicht!“

(…) Es gab PKV vor Göker und es gibt PKV nach Göker, aber die Zeit mit mir war für die Branche die lukrativste. Wie sie mir alle in den Arsch gekrochen sind. (…) Der Rekord bei einer Versicherung lag beispielsweise bis dahin bei 300.000 MB, 3,6 Millionen vermitteltes Jahresgeschäft. Dann kommt der Türke, hat vier Jahre ’ne Firma und macht einen neuen Rekord: 12 Millionen Euro, eine Million im Monat … nicht 3,8, nicht 4, nein, 12 Millionen.

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