- Von Manila Klafack
- 04.04.2018 um 11:00
Der Begriff der Zwei-Klassen-Medizin existiert für Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands. Allerdings in einem anderen Sinne als bisher verwendet. Ihrer Ansicht nach würden gesetzlich Versicherte besser versorgt als Privatversicherte.
GKV-Spitzenverband gibt Reformvorschläge
GKV-Spitzenverband wünscht sich mehr Pflegekräfte
Einheitliche Gebührenordnung wäre verfassungsrechtlich schwierig
„In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es sehr hohe Anforderungen an die Qualität der Behandlung und an ihren Nutzen“, sagt Pfeiffer in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung. Privatpatienten erhielten dagegen oft Leistungen, die nicht notwendig und möglicherweise auch unnötig belastend seien.
Ein Thema, bei dem sie Privatversicherte allerdings im Vorteil sieht, ist die schnellere Terminvergabe bei Ärzten. Das sei ein Ärgernis. Allerdings plane die neue Regierung ja, Sprechstundenzeiten für gesetzlich Versicherte hochzufahren. Zudem müssten laut Pfeiffer die Termin-Servicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen bekannter gemacht werden.
Insgesamt würde das deutsche Gesundheitssystem derzeit gut dastehen. Aber Pfeiffer vermisst eine grundlegende Reform, damit es auch in der Zukunft stabil gehalten werden kann. Das betreffe beispielweise auch die Krankenhäuser. In Regionen mit Überkapazitäten müssten Kliniken abgebaut werden. Anstatt dort eine allgemeine Rund-um-Versorgung anzubieten, sollten laut der Chefin des GKV-Spitzenverbands lieber Zentren mit Spezialisierungen errichtet werden.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren