- Von Joachim Haid
- 20.04.2020 um 15:27
Damit ohne Impfstoff eine erneute exponentielle Ausbreitung des neuen Corona-Virus vermieden werden kann, wäre eine sogenannte Herdenimmunität erforderlich. Immer unter der Voraussetzung, dass das Virus nicht so schnell mutiert, wie es bei den Influenza-Viren der Fall ist. Wie in den vergangenen Wochen regelmäßig zu lesen und hören war, wäre für eine entsprechende Immunität notwendig, dass sich 60 bis 70 Prozent der deutschen Bevölkerung mit dem Virus infizieren.
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Kanzleramtschef Helge Braun äußerte erst kürzlich, dass hierzu etwa 73.000 Neuinfektionen pro Tag notwendig seien, um eine solche Herdenimmunität innerhalb von 18 Monaten zu erreichen. Hier wird befürchtet, dass dies unser Gesundheitssystem, allen voran die Intensivstationen der Krankenhäuser, überlasten könnte. Die einzigen Alternativen, die deshalb infrage kämen, um möglichst alles wieder wie vor dem Corona-Shutdown laufen lassen zu können, wäre die Entwicklung von wirksamen Medikamenten für die Akutbehandlung und präventiv von Impfstoffen. Nur so könnte eine Überlastung des Gesundheitswesens vermieden werden.
Ausgehebelte Regularien bergen enorme Gefahren
Damit ein Impfstoff verantwortungsvoll entwickelt werden kann, bedarf es häufig jahrelanger Forschung und Erprobung. Dafür gibt es strenge Regeln und das ist auch gut so. Denn es muss sichergestellt sein, dass mögliche Risiken und Nebenwirkungen deutlich geringer sind, als der Nutzen, welcher sich durch einen Impfstoff ergibt. So können Jahre zwischen der Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes und dessen Zulassung vergehen. So lange können wir jedoch nicht warten, um die Wirtschaft wieder komplett hochfahren zu können, denn die Folge wäre: Impfstoff entwickelt – Patient Wirtschaft tot.
Deshalb wird bereits seit Wochen diskutiert, diese Regularien aufzuweichen, um so schneller einen Impfstoff zur Verfügung zu haben. Welche Folgen eine unzureichende Prüfung und zu schnelle Zulassung von Medikamenten haben kann, war leider im Zusammenhang mit dem Beruhigungsmittel Contergan in den sechziger Jahren zu sehen. Da es auch gegen die typische morgendliche Schwangerschaftsübelkeit half, wurde es vielen Schwangeren verschrieben. In der Folge kamen weltweit tausende von Kindern mit schweren Missbildungen zur Welt. Daraus hatte man gelernt und deutlich strengere Regularien für die Entwicklung und Zulassung von Medikamenten im Rahmen des Arzneimittelrechts erlassen.
Weder wirksame Medikamente noch Impfstoffe sind alternativlos
Heute wissen wir über das neue Corona-Virus mit der Bezeichnung SARS CoV-2 und der durch dieses verursachten Erkrankung Covid-19 deutlich mehr, als noch vor ein paar Monaten. So ist beispielsweise bekannt, dass sich das Virus an ACE-II Rezeptoren von Zellen andockt, um darüber seine RNA in die Zelle zur Reproduktion des Virus zu injizieren. Auch das bereits 2003 aufgetretene Corona-Virus SARS, heute SARS CoV-1 genannt, nutzt exakt den gleichen Weg.
Erich Bold
Vor 5 JahrenEin Schelm, wer böses dabei denkt…
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Vor 5 JahrenEin Schelm, wer böses dabei denkt…