Atemmasken schützen eher davor, dass man selbst als Erkrankter andere Menschen ansteckt. © picture alliance/Fabian Strauch/dpa
  • Von Joachim Haid
  • 28.02.2020 um 08:59
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lesedauer Lesedauer: ca. 05:50 Min

Aufgrund der aktuellen Ausbreitung des Corona-Virus wird viel über geeignete Schutzmaßnahmen diskutiert. Hierzu gehören entsprechende Hygieneregeln, aber auch ein kompetentes Immunsystem. Wodurch zeichnet sich ein solches aber aus?

Ein kompetentes und starkes Immunsystem zeichnet sich nicht dadurch aus, dass es im Körper alles mit voller Wucht attackiert, was nicht rechtzeitig bei drei auf dem Baum ist, und immer weiter aktiviert wird. Vielmehr bedeutet ein kompetentes Immunsystem, dass es zum einen überhaupt reagiert. Zum anderen, dass es zum richtigen Zeitpunkt wieder gestoppt, beziehungsweise herunter reguliert wird. Nur so kann der Fokus auf Geweberegeneration und damit auch auf Heilung gelegt werden.

Sowohl für die Aktivierung als auch das Herunterfahren sind Stoffe notwendig, die der Körper ausschüttet – sogenannte Zytokine. Hiervon gibt es proentzündliche und antientzündliche. Die erstgenannten locken Immunzellen an und aktivieren diese. Die antientzündlichen Zytokine beruhigen das Immunsystem wieder zur rechten Zeit. Das Immunsystem wird also moduliert, damit es einerseits reagiert, andererseits aber nicht übertreibt. Proentzündliche Zytokine lösen also eine Entzündungsreaktion aus. Hier ist zwischen einer akuten Heilentzündung und einer chronischen, stillen Entzündung zu unterscheiden. Liegt eine Verletzung oder eine Infektion vor, läuft die Heilentzündung ab.

Enzyme spielen eine große Rolle

Wurde eine Heilentzündung aktiviert, muss nach einigen Tagen das Immunsystem wieder beruhigt werden. Damit die antientzündlichen Zytokine ausgeschüttet werden können, müssen jedoch zunächst die proentzündlichen gebunden und aus dem Körper ausgeschieden werden. Hierfür ist eine Art Transporter-Protein zuständig. Dieses kann Zytokine aber nur aufnehmen, wenn es vorher durch Enzyme aktiviert wurde.
Wir können uns das wie bei einem Laster vorstellen. Damit dieser Ladung aufnehmen und abtransportieren kann, muss erst ein Bagger den LKW beladen. Genau das ist die Aufgabe von sogenannten proteolytischen Enzymen. Diese aktivieren das Protein mit Namen ?-2-Makroglobulin, sodass es die Zytokine binden und zur Ausleitung aus dem Körper abtransportieren kann. Je älter der Mensch jedoch wird, desto mehr sinkt dessen Enzym-Konzentration (Proteolytische Serumkonzentration PSA) im Blut.

Etwa ab dem 40. Lebensjahr fällt die Konzentration spürbar. Das ist mit einer der Gründe, weshalb Verletzungen bei älteren Menschen schlechter heilen, als bei Kindern. Genau das ist auch der Grund, weshalb ältere Menschen sowohl bei der jährlichen Influenza als auch beim aktuellen Corona-Virus zu jenen gehören, bei denen die Erkrankung massiver verlaufen und im schlimmsten Fall auch tödlich enden kann. Vertiefende Informationen zu dem Thema erhalten Sie im Online-Seminar: “Entzündungen – Dein Freund und Feind“.

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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