Thilo Schumacher ist Vorstand für Personenversicherungen im Axa-Konzern. © Axa
  • Von Lorenz Klein
  • 05.09.2019 um 09:15
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:45 Min

Angesichts von Gesundheitsausgaben von über eine Milliarde Euro, die hierzulande täglich anfallen – Tendenz weiter steigend, hat der Versicherer Axa zu einem Kurswechsel in der Krankenversicherung aufgerufen. Es gehe darum, mehr zu bieten als den reinen Versicherungsschutz, betonte Axa-Vorstand Thilo Schumacher. Das Unternehmen habe sich „vom Payer zum Partner“ entwickelt. Was hinter dem Konzept steckt, erfahren Sie hier.

Der Versicherer Axa hat seinen Anspruch untermauert, seinen Versicherten mehr bieten zu wollen als reinen Versicherungsschutz. „Wir sind ein individueller Gesundheitsbegleiter für unsere Kunden, haben uns vom ‚Payer zum Partner‘ entwickelt“, sagte Thilo Schumacher, Vorstand für Personenversicherung bei der Axa Konzern AG, am Dienstag in einem Pressegespräch.

Mehr zum ThemaMehr zum Thema
Ernährungsmythen im Faktencheck – Folge VI

Warum Fett nicht fett macht

Die Axa versteht sich als Vorreiter in Sachen Digitalisierung im Gesundheitswesen. Diese Rolle soll dem Unternehmen dabei helfen, anstelle der Krankheit die Gesundheit des Kunden in Vordergrund zu rücken – sprich: Statt zahlreiche Rechnungen einzureichen, solle der Kunde möglichst gar nicht erst erkranken.

Ein wichtiger Baustein zur Umsetzung dieses Leitmotivs stellt der im Juni gestartete Active Me-Tarif der Kölner dar (wir berichteten). Im Mittelpunkt stehen hier digitale Gesundheitsdienstleistungen und vorbeugende Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit des Kunden. Laut Axa setzt der Versicherer damit an einem entscheidenden Fehler im Gesundheitssystem an – der zu starken Fokussierung auf den Krankheitsfall, von Impfungen und Vorsorgeleistungen einmal abgesehen.

Dabei baut die Axa auf die Unterstützung der Versicherten, denn die Menschen „wollen gesund bleiben“, so Schumacher und seien auch größtenteils bereit, etwas dafür zu tun. Sie bräuchten allerdings Orientierung und Anreize zur Verhaltensänderung, verwies der Manager auf entsprechende Ergebnisse der Studie „Axa Präventionsreport“. Durch Prävention einerseits und Digitalisierung anderseits ließen sich Einsparungen von 10 Milliarden Euro beziehungsweise 35 Milliarden Euro erzielen, berichtet der Versicherer unter Verweis auf Studien der HSH Nordbank und der Unternehmensberatung McKinsey.

Axa wolle sich dabei auch der Vorteile einer großen internationalen Versicherungsgruppe bedienen durch einen entsprechenden Austausch von „Best Practices“, schließlich würden Krankheiten keine Grenzen kennen. Digitale Versorgung schaffe Mehrwert für alle Beteiligten, diene als Beschleuniger für innovative und bessere Versorgung, resümierte Schumacher. Dabei verwies er auch auf das Partnernetzwerk des Versicherers, dem Kliniken, Ärzte, Gesundheitsdienstleister, Pharma-Unternehmen und Apotheker angehörten. Als Gesundheitspartner wolle man Kooperationen im Gesundheitswesen vorantreiben, so Schumacher.

Auch das Angebot bei E-Health-Lösungen will der Versicherer ausbauen. Bereits heute biete Axa seinen Kunden über 30 digitale Servicebereiche an – und damit mehr als doppelt so viele wie der Durchschnitt der PKV-Branche, erläuterte Schumacher und verwies auf entsprechende Ergebnisse einer Studie der Unternehmensberatung Mücke, Sturm & Company. Darunter zählten beispielsweise die Leistungsabrechnung über die Plattform Meine Gesundheit oder auch Apps zur Vorbeugung von Erkrankungen.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content