Magen- und Darmprobleme beieinflussen auch die seelische Gesundheit eines Menschen. © Copyright: Panthermedia
  • Von Joachim Haid
  • 29.10.2019 um 09:36
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 07:30 Min

Im dritten und letzten Teil dieser Reihe begeben wir uns an einen dunklen, geheimnisvollen Ort, der in den vergangenen Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erhalten hat: den Darm. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Darm und Gehirn und was hat das alles mit unserem Immunsystem zu tun?

Heuschnupfen kann im Darm beginnen

Wie oben bereits erwähnt, können durch eine geschwächte Darmbarriere auch Autoimmunkrankheiten ausgelöst werden. Das beginnt bereits bei Heuschnupfen und kann sich bis zu dramatischeren Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Hashimoto ausweiten. Beim letzteren greift das eigene Immunsystem das Gewebe der Schilddrüse an, wodurch diese geschädigt wird.

Viele Seminarteilnehmer des Autors berichten, dass nach einer artgerechten Ernährungsumstellung Allergien deutlich besser geworden oder sogar komplett verschwunden sind. Durch diese Ernährungsumstellung mit komplexeren Kohlenhydraten, Ballaststoffen und geringerem Zuckeranteil kann die Darmbesiedlung wieder in Balance kommen und die Darmschleimhaut wird gestärkt.

Einfluss von Medikamenten auf den Darm

Bei Medikamentenwerbung kommt stets der bekannte Spruch „zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“. Beschäftigen wir uns im Zusammenhang mit dem Darm und Erkrankungen einmal mit diesen Nebenwirkungen und betrachten wir deren Ursachen.

Häufig kommen Schmerzmittel wie Aspirin, Voltaren, oder Diclofenac zum Einsatz. Diese können zu Magenschleimhautschädigungen, Gastritis oder Magengeschwüren führen, wenn diese über längere Zeit eingenommen werden. Um das zu verhindern, werden Magenschutztabeletten wie beispielsweise Pantoprazol oder Omeprazol verschrieben. Diese reduzieren nun die Magensäureproduktion und können langfristig zu einer reduzierten Calcium-Aufnahme im Darm führen und den PH-Wert im Darm verändern. Entspricht der PH-Wert nicht mehr der natürlichen Situation, können bestimmte Mineralien, wie Magnesium, nicht mehr optimal vom Körper aufgenommen werden.

Magnesium ist an über 300 Stroffwechselprozessen beteiligt. Unter anderem an der Umwandlung von Tryptophan in Serotonin, dem sogenannten Glücks- oder Chef-Hormon. Bei vorliegenden Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen werden häufig Mängel dieses Hormons gemessen. Weiterhin können die oben genannten Medikamente bei langfristiger Einnahme die Balance der Darmbesiedlung stören.

Statine zählen in Deutschland zu den am häufigsten verschriebenen Medikamentengruppen. Diese hemmen bei längerer Einnahme die Produktion des Co-Enzyms Q10. Das ist unter anderem relevant für die optimale Funktionsweise der Zellkraftwerke, der Mitochondrien. Liegt ein Q10-Mangel vor, kann dies zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche und Erschöpfung führen. Genau das wird als Nebenwirkungen erwähnt. Befindet man sich in diesem Kreislauf, ist man weniger stressresistent. Erhöhter, andauernder Stress führt wiederum, wie oben beschrieben, zu einer erhöhten Ausschüttung von Cortisol mit den entsprechenden Folgen auf den Darm und dessen Besiedlung.

Leidet man häufiger unter Verstopfung, werden oft Abführmittel eingenommen. Diese Medikamente stören jedoch durch vermehrte und beschleunigte Ausscheidung das Gleichgewicht der Elektrolyte und können zu Kalium-, Calcium-, Magnesium- und Natrium-Mängeln führen. Außerdem wird die Aufnahme und Verwertung von Folsäure gestört, was zu Entzündungen im Mund- und Darmbereich führen kann. Sind diese Schleimhäute entzündet, ist deren Schutzbarriere geschwächt und Erreger können in den Blutkreislauf gelangen.

autorAutor
Joachim

Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content