Ein Arzt stellt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus: Im vergangenen Jahr ist der Krankenstand sowohl unter TK- als auch unter DAK-Versicherten gesunken. © picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/B. Leitner | McPHOTO/B. Leitner
  • Von Juliana Demski
  • 01.02.2022 um 17:27
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Bei der Techniker Krankenkasse (TK) war der Krankenstand der Versicherten im vergangenen Jahr so niedrig wie seit acht Jahren nicht mehr. Bei der DAK-Gesundheit gibt es eine ähnliche Entwicklung. Worauf die meisten Krankschreibungen zurückzuführen sind.

Der Krankenstand der bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbstätigen war 2021 mit 3,97 Prozent so niedrig wie seit acht Jahren nicht mehr. Das ist nochmal ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 mit einem Krankenstand von 4,13 Prozent. Und auch die DAK-Gesundheit meldet für 2021 einen leicht gesunkenen Krankenstand von 4,0 (minus 0,1 Punkte).

Sowohl bei der TK als auch bei der DAK war jede versicherte Erwerbsperson im vergangenen Jahr im Schnitt 14,5 Tage krankgeschrieben. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es bei der TK noch 15,1 Tage. „Bereits im ersten Coronajahr 2020 haben wir einen starken Rückgang der Krankschreibungen im Vergleich zu den Vorjahren festgestellt“, erklärt Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. „Hauptgrund dafür sind deutlich weniger Krankmeldungen aufgrund von Erkältungskrankheiten – wie schon im Vorjahr.“

So fehlte jede bei der TK versicherte Erwerbsperson durchschnittlich nur 1,64 Tage aufgrund von Grippe und Co. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 2,30 Tage (2019: 2,37; 2018: 2,55). „Das zeigt, dass die Abstands- und Hygieneregeln nach wie vor sehr wirksam sind“, so Baas. Allerdings: Mit gut 37.625 Krankschreibungen gab es eine deutliche Zunahme bei den Fehltagen aufgrund einer Covid-19-Diagnose. Im vergangenen Jahr waren es noch 26.833. Insgesamt verzeichnete die TK im Jahr 2021 rund 5,13 Millionen Krankschreibungen.

TK: Psyche Auslöser Nummer 1

Den Spitzenplatz bei den Krankmeldungen nehmen mit 21,8 Prozent zum vierten Mal in Folge die Fehlzeiten aufgrund psychischer Diagnosen ein. Es folgen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems mit 18,4 Prozent noch vor den Krankheiten der Atemwege mit einem Anteil von 11,3 Prozent.

Bei der DAK sieht die Verteilung etwas anders aus. Die meisten Fehltage gab es hier wegen Rückenschmerzen oder anderer Muskel-Skelett-Probleme (23,3 Prozent; 2020: 22,1 Prozent). Psychische Erkrankungen liegen hier noch auf Platz 2 – mit 19,0 Prozent im vergangenen Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr (17,6 Prozent) ging es jedoch stark nach oben. Laut der DAK liegt bei den psychischen Erkrankungen mittlerweile ein neuer Höchststand vor.

Auf Platz 3 der häufigsten Ursachen für Krankschreibungen lagen bei DAK-Versicherten 2021 Verletzungen und Vergiftungen (12,4 Prozent) – und überholten damit Atemwegserkrankungen, die 2020 noch auf dem dritten Platz lagen.

Weniger Krankschreibungen im Homeoffice

Eine weitere Erkenntnis aus der DAK-Analyse: Branchen mit vielfältigen Möglichkeiten für Homeoffice und digitales Arbeiten hatten 2021 weniger Fehlzeiten als andere. So zeigt die Analyse für die Datenverarbeitungsbranche sowie für Banken und Versicherungen jeweils einen unterdurchschnittlichen Krankenstand von 2,3 beziehungsweise 2,9 Prozent. Diese Branchen hätten zwar traditionell einen niedrigeren Krankenstand, doch der Abstand zum Durchschnitt sei unter Pandemie-Bedingungen besonders deutlich geworden, schreibt der Versicherer. Weit überdurchschnittlich war indes der Krankenstand im Gesundheitswesen (4,7 Prozent) sowie in der Branche Verkehr, Lagerei und Kurierdienste (4,5 Prozent).

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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