- Von Andreas Harms
- 24.06.2024 um 12:19
Der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) hat die neue Sterbetafel fertiggestellt. Die „Sterbetafel PKV-2025“ können Sie auf der Internetseite der Finanzaufsicht Bafin hier abrufen.
Sie unterscheidet sich nur geringfügig von der bislang gültigen, stellt man in der Aufsicht fest. Das war übrigens im vergangenen Jahr auch schon der Fall. Des Weiteren geht man davon aus, dass die privaten Krankenversicherer sie nutzen, wenn sie ab 2025 neue Tarife einführen oder die Prämien von bestehenden Verträgen verändern.
Bafin veröffentlicht neue Sterbetafel für die PKV
Bafin veröffentlicht neue Sterbetafel PKV-2023
„Die Lebenserwartung wird nicht weiter steigen wie bisher“
Die Sterbetafel zeigt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Mensch in Deutschland in einem bestimmten Alter im kommenden Jahr stirbt. Dazu ein Lesebeispiel:
In der Spalte qy steht unter „Alter 50“ der Wert 0,000887. Dieser Faktor bedeutet: Von allen heute 50-jährigen Frauen werden statistisch gesehen 0,0887 Prozent nicht mehr 51 Jahre alt. Das sind 887 von einer Million.
Nun ist das von der Bafin genutzte Wort „marginal“ nicht sonderlich konkret. Also haben wir mal nachgerechnet. Bei den Frauen änderte sich der Faktor nur in den Altersgruppen 12, 60, 61 und 62 Jahre. Und dort sank er jeweils um eine sechste Nachkommastelle. Die Sterblichkeit ging also um eine bis vier Frauen je eine Million zurück.
Etwas mehr ist bei den Männern los. Dort sanken die Werte in den Altersgruppen 51 bis 59 Jahre. Den größten Rückgang gab es mit 59 Jahren. Dort erleben nunmehr 3.850 von einer Million Männern das kommende Jahr nicht mehr. Das sind 24 weniger als in der bisherigen Sterbetafel. Das ist sicherlich erfreulich, wenn auch ein in der Tat marginaler Unterschied. Damit dürfen wir getrost davon ausgehen, dass die neue Sterbetafel bei den Beiträgen kaum oder gar nicht ins Gewicht fällt.
Deutlich spannender ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern. Denn was sonst nur recht grob in der gesamten Lebenserwartung deutlich wird, bekommt hier konkrete altersbezogene Zahlen. Demnach liegt nämlich die Sterberate der Männer nur in drei Altersgruppen unter der der Frauen: mit 11, 12 und 13 Jahren.
Ansonsten sterben prozentual in jedem Alter durchweg mehr Männer als Frauen. Möglich macht das der Basiseffekt: Der Faktor bezieht sich immer nur auf die dann noch Lebenden. Zum Beispiel im Alter von 30 Jahren. Dort überleben 176 von einer Million Frauen das kommende Jahr nicht. Von den Männern sind es 288.
Den größten Unterschied gibt es mit 95 Jahren (in dem es ohnehin deutlich weniger Männer als Frauen gibt). Dort erleben 23,2 Prozent, also 232.032 von einer Million Männer das nächste Jahr nicht mehr. Bei den Frauen sind es 188.536 von einer Million, also 18,9 Prozent.
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