Hans Unterhuber, Vorstand der Siemens-Betriebskrankenkasse, hält den Zeitdruck zur Umsetzung einer digitalen Patientenakte für kontraproduktiv. © Siemens-Betriebskrankenkasse
  • Von Manila Klafack
  • 03.04.2019 um 08:12
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 00:55 Min

Spätestens ab 2021 sollen gesetzliche Krankenversicherte auf ihre Patientenakte in digitaler Form zurückgreifen können. So steht es im Terminservice- und Versorgungsgesetz des Gesundheitsministeriums. Doch die Krankenkassen sehen den Termin als nicht realisierbar an.

Der Zeitdruck im Aufbau einer elektronischen Patientenakte sei kontraproduktiv, befand der Vorstandschef der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK), Hans Unterhuber, im Tagesspiegel. Ähnlich wie mit der elektronischen Gesundheitskarte werde „wieder viel Geld in den Sand“ gesetzt. Zudem würden die Versicherten schwer enttäuscht.

Das Angebot sei dann erstens hochkompliziert und zweitens nur eingeschränkt nutzbar. „Und für diese Enttäuschung unserer Versicherten werden wir immens viel Geld ausgeben“, heißt es in einem internen Papier von mehr als 90 gesetzlichen Kassen, das der Zeitung vorliege.

Warum sich die Krankenkassen nicht in der Lage sehen, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen, sind dem Bericht zufolge vielfältig. Insbesondere die Vorgaben für die technische Umsetzung seien demnach nicht mehr aktuell.

SBK-Chef Unterhuber verstehe, dass die Politik den Druck bezüglich der Digitalisierung erhöhe, insbesondere weil schon die Einführung der Gesundheitskarte nach 15 Jahren nicht gelungen sei. Doch die Eile sei nicht zielführend, so Unterhubder. Auf ein Jahr mehr oder weniger dürfe es nicht ankommen.

„Zum ersten Mal in meinem Kassen-Leben ist sich der Großteil der Beteiligten im Gesundheitswesen einig, wo die Reise hingehen soll. Jens Spahn bringt deshalb zurecht Dynamik in das Thema. Allerdings müssen wir den ersten Schritt vor dem zweiten tun“, so Unterhuber im Tagesspiegel.

autorAutorin
Manila

Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content