Eine falsche Ernährung kann sich negativ auf das seelische Wohlbefinden auswirken. © Panthermedia
  • Von Joachim Haid
  • 16.09.2019 um 15:27
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Fast jeder weiß heute, dass zu viel Zucker nicht gesund ist und wie eine ausgewogene Ernährung ausschauen könnte. Warum fällt es dann so vielen so schwer, ihre Ernährung nachhaltig zu verändern? Weshalb scheitern die guten Vorsätze zum Jahreswechsel regelmäßig? Weshalb sind immer mehr Menschen in den Industrieländern müde und bleiben unter ihrer Leistungsfähigkeit? Hier gibt es die Antworten.

„Wenn du im Leben mehr erreichen willst, musst du groß denken – think big“. „Wenn du erfolgreich werden willst, musst du dir große Ziele setzen, diese schriftlich fixieren und dann jeden Tag ein Stückchen an der Umsetzung arbeiten“. „Stelle dir vor, dass du das, was du erreichen willst, bereits erreicht hast“.

Jeder von uns hat vermutlich schon einmal eine dieser Aufforderungen in dieser oder jener Variante gehört oder gelesen. Ob es nun darum geht, beruflich erfolgreicher zu werden oder ein gesünderes Leben zu führen. Kurzfristig mag es mit der Umsetzung bei einigen funktionieren. Langfristig fallen viele aber in alte Gewohnheiten zurück. Die Empfehlungen haben häufig keine nachhaltigen Wirkungen. Das gilt im Beruf und auch bei den guten Vorsätzen zum neuen Jahr.

Richtige Einstellung oder richtige Hormone? Was ist stärker?

Haben Sie schon einmal etwas von Serotonin gehört? Das ist ein Hormon, das häufig auch als Glücks- oder Chef-Hormon bezeichnet wird. Ist von diesem im Gehirn zu wenig vorhanden, ist man anfälliger für Stress, im schlimmsten Fall kann es zu Depressionen und Angststörungen kommen.

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Ist Zucker wirklich so schlecht für uns?

Bei Depressionen werden häufig zu niedrige Serotonin-Werte gemessen und deshalb oftmals Medikamente verschrieben, die den Spiegel dieses Hormons im Gehirn erhöhen sollen. Sogenannte Selektive-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI). Damit im Gehirn Serotonin hergestellt werden kann, ist als Vorstufe die Aminosäure Tryptophan notwendig. Ist davon nicht genug vorhanden, kann nicht ausreichend viel Serotonin produziert werden.

Eine gesunde Darmbesiedlung ist entscheidend

Was viele jedoch nicht wissen: 95 Prozent des im Körper vorkommenden Serotonins wird im Darm gebildet. Jedoch kann dies die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden! Die Vorstufe Tryptophan jedoch schon. Jetzt kommt ein spannender Zusammenhang.

Auch im Darm wird für die Serotonin-Produktion Tryptophan benötigt. Das kann durch Darmmikroben teilweise sogar selbst hergestellt werden (Bifidobacterium infantis). Ist nun aber die Darmbesiedlung, zum Beispiel durch eine Fehlernährung, aus der Balance geraten und sind damit in der Folge zu wenige dieser Bakterien vorhanden, kann auch weniger Tryptophan hergestellt werden.

Dieses fehlt nun auch im Gehirn, wo nun weniger Serotonin produziert werden kann. Man wird gereizter, ist weniger stressresistent, antriebslos und kann im schlimmsten Fall in eine Depression und/oder Angststörung rutschen. Bifidobacterium infantis ist damit ein gutes Beispiel (eines von vielen), wie die Darmbesiedlung indirekt und direkt Einfluss auf unsere Psyche haben kann.

Das richtige Mindset oder die richtigen Neurotransmitter?

Ein weiterer für die Stimmung wichtiger Neurotransmitter ist GABA (Gamma-Amino-Buttersäure). Dieser Botenstoff wirkt unter anderem dämpfend auf die Reizweiterleitung im Gehirn.

Auch GABA kommt, wie oben beim Serotonin ausgeführt, nicht, oder nur in geringen Mengen, durch die Blut-Hirn-Schranke. Es wird also, genau wie Serotonin auch, direkt im Gehirn produziert. Um nun einen weiteren Zusammenhang zwischen unserer Darmbesiedlung und der Psyche herstellen zu können, müssen wir einen kleinen Ausflug in die Biochemie machen.

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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