Eric Bussert ist Vorstand Vertrieb und Marketing der Hanse-Merkur. © Hanse-Merkur
  • Von Karen Schmidt
  • 26.05.2020 um 08:42
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Eric Bussert, Vertriebsvorstand des Krankenversicherers Hanse-Merkur, über die spannende Zielgruppe der Beamten, die Tücken des Modells der pauschalen Beihilfe, das neue Krankenversicherungsprodukt „Best Fit“ und Attacken auf die private Krankenversicherung.

Pfefferminzia: Die Hanse-Merkur hat sich in jüngster Zeit stark auf Beamte als Zielgruppe fokussiert. Was macht diese Zielgruppe – auch für Makler – so interessant?

Eric Bussert: Bei all unseren Aktivitäten liegt der Gedanke zugrunde, dass wir als Hanse-Merkur Komplettanbieter in der Krankenvoll-, Krankenzusatz- und der betrieblichen Krankenversicherung sein wollen. Wir haben daher daran gearbeitet, uns möglichst breit im Markt aufzustellen. Dazu gehört auch die hochinteressante Zielgruppe der Beamten. Sie erfährt jedes Jahr eine Ausweitung – stetig kommen neue Beamte hinzu. Jedes Jahr kann man also auch entsprechende Neukunden versichern. Beamte verfügen außerdem über ein gesichertes Haushaltseinkommen. Und es besteht kaum ein Stornorisiko – Beamte sind unserer Erfahrung nach sehr treue und auch sehr empfehlungsbereite Kunden, wenn sie mit einem Anbieter zufrieden sind. Wenn man einen Beamten also erst mal gewonnen hat, kann man ihn sein gesamtes Leben lang begleiten und im günstigen Falle auch Lebenspartner und Kinder mitversichern.

Gerade die Beratung verlangt Vermittlern aber auch einiges ab, richtig?

Richtig. Vermittler müssen sich mit dem Beamtenrecht auskennen, wenn sie diese Zielgruppe vernünftig beraten wollen. Sie sollten die Unterschiede zwischen Beihilfe und freier Heilfürsorge und den Verlauf der Beamtenlaufbahn kennen. Und die Beamtensprache sprechen. Sie sollten auch genau wissen, in welchen Situationen eine private Krankenversicherung für Beamte Sinn ergibt. Das ist in aller Regel der Fall, aber es gibt auch Ausnahmen.

Welche?

Für Beamte mit einem niedrigen Einkommen und vielen Kindern kann eine gesetzliche Krankenversicherung etwa in Form des sogenannten Hamburger Modells mit pauschaler Beihilfe günstiger sein – aus materieller Sicht zumindest, ich spreche hier nicht über die Leistungen. Und mögliche Fallstricke gibt es dabei auch zu beachten.

Die da wären?

Wenn man sich als Beamter für dieses Modell entscheidet, ist das unwiderruflich. Aus dem Modell kommt man ohne wirtschaftlichen Schaden nicht wieder heraus. Wenn Sie etwa in ein Bundesland wechseln, das dieses Modell nicht anbietet, wechseln Sie deutlich „älter“ in die PKV. Ob Sie dann aufgrund Ihres Gesundheitszustands noch genommen werden, ist die Frage. Und natürlich haben Sie in der Zeit keine Altersrückstellungen aufgebaut. Das heißt, es kommt zu wesentlich höheren Beiträgen.

Sie haben am 1. März einen neuen Tarif auf den Markt gebracht – „Best Fit“–, der eine neue Zielgruppe im Fokus hat.

Genau, wir wollen die Zielgruppe der besserverdienenden Angestellten stärker ins Visier nehmen. Hier haben wir zwar schon gut funktionierende Produkte, aber im Gespräch mit Kunden und Vermittlern offenbarten sich noch einige Anforderungen, die wir in einem neuen Tarif umsetzen wollten.

Welche Anforderungen waren das?

Eine Kernleistung in der PKV muss es sein, eine hohe Beitragsstabilität zu gewährleisten. Wir haben das neue Produkt daher auf einen seit vielen Jahren bestehenden Tarif aufgebaut, der über eine hohe Beitragsstabilität verfügt. Inbegriffen ist auch die Leistung über die Höchstgrenze der Gebührenordnung für Ärzte hinaus. Und: Bei zwölf Monaten Leistungsfreiheit garantieren wir dem Versicherungsnehmer eine Beitragsrückerstattung in Höhe von sechs Monatsbeiträgen. Das gibt es so am Markt noch nicht und ist finanziell für den Kunden sehr attraktiv. Ansonsten bietet der Tarif alle relevanten Leistungsmerkmale, die man von einem Hochleistungstarif erwartet.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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