Nicht nur Kinder stehen auf Süßes. © Pixabay
  • Von Joachim Haid
  • 12.07.2019 um 17:36
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lesedauer Lesedauer: ca. 07:20 Min

Zucker ist böse. Getreide beziehungsweise Gluten ist böse. Vollkorn jedoch gesund. Fett ist mal gut, mal schlecht. Fleisch ist gut für uns, das rote jedoch weniger. Im nächsten Moment ist dieses dann doch wieder nicht so schlimm. Und jetzt soll uns auch noch Gemüse krank machen? Es wird Zeit, Licht in das Durcheinander zu bringen.

Immer mehr Menschen fragen sich, was sie überhaupt noch essen können. Mal wird empfohlen, Vollkorn zu essen, da dieses viele Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe liefere. Kurz darauf wird davon wieder abgeraten. Drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Viele Ernährungsberater raten davon ab. Das sei zu viel Fruchtzucker und dieser führe langfristig zur nichtalkoholischen Fettleber (NAFL). Vor kurzem wurde nun berichtet, dass sogar Gemüse uns krank machen soll.

In sechs Teilen werden wir einen genauen Blick auf die Hintergründe der unterschiedlichen Aussagen werfen und Lösungen zur Orientierung anbieten:

Teil I: Zucker – Teil II: Obst & HonigTeil III: Fleisch und FischTeil IV: GemüseTeil V: Getreide, Vollkorn und BallaststoffTeil V: Fett

Teil I: Zucker

In immer mehr EU-Ländern gibt es inzwischen eine Zuckersteuer. In Deutschland starten Supermarktketten wie Rewe und Edeka eine Strategie des reduzierten Zuckers. Zucker verursacht Karies. Das weiß heute jedes Kind. Bei der Zuckerreduktion geht es jedoch nicht nur um die Zahnfäule. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, die maximale Zuckerzufuhr auf 25 Gramm pro Tag zu beschränken. Das entspricht ungefähr 8 Stück Würfelzucker, wobei Obst und Gemüse hier nicht mitgezählt werden.

Viele übertreffen da bereits mit drei bis vier Tassen Kaffee am Tag das Limit. Dazu kommt noch der viele versteckte Zucker in industriell gefertigten Lebensmitteln. Als in den sechziger Jahren die Nahrungsmittelindustrie gezwungen wurde, den Fettgehalt zu reduzieren, suchte man einen alternativen Geschmacksträger und fand diesen im Zucker. Der Fettgehalt ging zurück, dafür stieg der Zuckergehalt entsprechend an. Kein Wunder, dass der durchschnittliche Zuckerverbrauch eines Deutschen heute bei rund 100 Gramm pro Tag liegt.

Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht

Dieser hohe Zuckerkonsum fördert nicht nur Übergewicht und kann zu Diabetes führen. Er begünstigt auch das übermäßige Wachstum bestimmter Bakterienarten in unserem Darm. Ist das Darmmikrobiom entsprechend aus der Balance geraten, kann dies langfristig zu Krankheiten führen.

Ist das Gleichgewicht gestört, schwächt dies das Immunsystem. Der Mensch wird anfälliger für Krankheiten. Werden bestimmte Darmbakterien verdrängt, die wichtige Nährstoffe für die Darmschleimhaut bilden (Butyrat), so können die dortigen Zellen nicht mehr richtig arbeiten. Im schlimmsten Fall wird der Darm löchrig – es entsteht ein sogenannter Leaky Gut (durchlässiger Darm). Nun können krankmachende Bakterien, Viren und Nahrungsbestandteile in den Blutkreislauf eindringen und beschäftigen permanent das Immunsystem. Das kann nicht nur zu chronischen Entzündungen führen, sondern auch Infekten sprichwörtlich Tür und Tor öffnen.

Weiterhin können so auch Allergien entstehen. Das Gemeine an dieser Fehlbesiedlung: Sind von den zuckerliebenden Bakterien besonders viele vorhanden, senden sie Botenstoffe aus, die Heißhunger nach Süßem erzeugen. So verführen einen diese Bakterien, besonders viel von dem zu essen, was ihre Leibspeise ist: Zucker. Leider ist dieser für uns aber ab bestimmten Mengen sehr schädlich.

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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