- Von Joachim Haid
- 16.07.2019 um 12:20
Glukose-Fruktose-Sirup ersetzt Haushaltszucker
Mitte der siebziger Jahre entdeckte die Lebensmittelindustrie den Glukose-Fruktose-Sirup (High Fructose Corn Syrup, HFCS). Seit diesem Zeitraum wird dieser Maissirup verstärkt Lebensmitteln, Süßigkeiten und Getränken zugesetzt und hat den Haushaltszucker immer mehr abgelöst. Die Gründe dafür sind schnell gefunden. HFCS verfügt über eine höhere Süßkraft als Zucker. Hinzu kommt, dass er einfach und dank der Agrarsubventionen für Mais günstig aus Maisstärke hergestellt werden kann. Das spart Geld und erhöht den Gewinn.
Parallel zum Einsatz des Glukose-Fruktose-Sirups breitete sich die Adipositas-Pandemie weltweit immer stärker aus. Mit einer Verzögerung von etwa zehn Jahren stiegen die Fallzahlen von Diabetes Typ II. Über diverse biochemische Umwege kann ein übermäßiger Fruktosekonsum zu erhöhten Harnsäurewerten führen. Das kann Gicht begünstigen. Sollten Sie Vegetarier sein und sich wundern, weshalb Sie dennoch Gicht bekommen – jetzt kennen Sie den Grund.
Fruktose lässt den Insulinspiegel kaum ansteigen. Gleiches gilt auch für Leptin. Beides sind jedoch Hormone, die mit dem Sättigungsgefühl zusammenhängen. Fruktose pur lässt einen weiter hungrig bleiben.
Süßen mit Agavendicksaft und Honig?
Dann also doch lieber mit Agavendicksaft und Honig süßen? Das ist leider keine Lösung, denn beide enthalten viel Fruktose. Natürlich hat Honig auch viele gesundheitliche positive Aspekte. So wirkt er beispielsweise antibiotisch, ohne Resistenzen zu erzeugen. Denken Sie beim Einsatz von Honig einfach daran, wie schwierig und gefährlich es für unsere Vorfahren vor vielen tausend Jahren war, an diesen heran zu kommen. Die Gefahr gestochen zu werden oder einen Bären als Konkurrenten anzutreffen, war sehr groß. Entsprechend zurückhaltend dosieren Sie ihn am besten.
Wie man Obst am besten genießt
Obst, in Maßen genossen, ist sehr gesund. Vor allem, wenn Sie die folgenden Tipps beachten:
- Essen Sie täglich Obst, aber in Maßen.
- Achten Sie dabei möglichst auf frisches, regionales und saisonales Obst.
- Im Idealfall stammt dieses aus der biologischen Landwirtschaft und ist somit möglichst wenig mit Pestiziden belastet.
- Greifen Sie auf alte Obstsorten zurück (zum Beispiel bei Äpfeln). Neuere Sorten wurden mit extra viel Fruktose gezüchtet, damit sie süßer schmecken.
- Reduzieren Sie Obst mit hohem Fruchtzuckergehalt (Rosinen, getrocknete Datteln, Sultaninen, Korinthen, Trockenobst, klassisch hergestellte Marmelade/Konfitüre).
- Genießen Sie Obst mit niedrigerem Zuckergehalt (wie Birnen, Nektarinen, alte Apfelsorten, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen).
- Statt Studentenfutter, welches Rosinen enthält, greifen Sie besser zur normalen Nussmischung.
- Saft nur stark verdünnt mit Wasser trinken und mit Smoothies zurückhaltend sein.
- Beeren, vor allem dunkle, enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe (Brombeeren, Himbeeren und so weiter).
- Am Rande: Erdbeeren sind kein Obst. Botanisch gesehen gehören sie zu den Nüssen.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren