- Von Manila Klafack
- 02.01.2019 um 14:10
„In der gesetzlichen Krankenversicherung läuft einiges auseinander“, sagt Barmer-Chef Christoph Straub in einem Interview mit der Rheinischen Post. Weil es in den Städten mehr Ärzte, Therapeuten und Kliniken gebe, würde dort pro Kopf mehr Kosten als auf dem Land entstehen. Das berücksichtige das aktuelle Finanzierungssystem kaum. Bundesweit agierende Kassen würden so durchschnittlich betrachtet weniger Geld erhalten als regional aufgestellte Kassen.
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Für Straub führt daher kein Weg daran vorbei, dass mit der Reform des Finanzausgleichs mehr Geld für die Versicherten in den Metropolen bereitstehen muss. „Dafür braucht es die Einführung einer Regionalkomponente“, so Straub in dem Gespräch. „Zum anderen müssen wir mehr als bisher 80 Krankheiten differenziert und hierarchisiert in den Katalog der besonders zu vergütenden Leistungen aufnehmen“, wird der Barmer-Chef weiter zitiert.
Adipositas raus aus dem Leistungskatalog? Straub dagegen
Von der Idee der Techniker Krankenkasse, beispielsweise Adipositas wieder aus dem Katalog zu entfernen (wurde 2013 aufgenommen), hält er dagegen nichts. Bei dieser Krankheit lasse es sich ebenso wenig sauber fassen, ob sie durch den Lebensstil bedingt sei, wie ein Herzinfarkt oder Lungenkrebs. Allerdings befürwortet Straub die Einführung von Kodier-Richtlinien, um Missbrauch vorzubeugen.
Die Barmer selbst muss sich aktuell dem Vorwurf sowie entsprechenden Ermittlungen stellen, dass sie Ärzte angehalten haben soll, falsch zu kodieren, um mehr Geld zu erhalten. Diesen Vorwurf weist Straub in dem Interview vehement von sich.
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