- Von Joachim Haid
- 22.12.2021 um 15:11
Das gängigste Hausmittel bei Erkältungssymptomen kennt sicherlich jeder: inhalieren. Heißes Wasser in eine Schüssel, dazu ein Mittel mit ätherischen Ölen, den Kopf mit einem Handtuch darüber. Das ist auch heute noch durchaus effektiv, hilft aber nur bedingt, eine Tröpfcheninfektion zu reduzieren. Denn das Inhalieren über diesen Weg reicht nicht unbedingt bis in die tiefsten Bereiche der Lunge mit den Alveolen, den Lungenbläschen. Hinzu kommt, dass viele mit der Hitze unter dem Handtuch nur schlecht zurechtkommen. Gerade bei kleinen Kindern kann das schwierig sein.
Trotz Erkältung mitten im Leben stehen?
Vor allem junge Menschen müssen sich krankschreiben lassen
Als Alternative bieten sich Druckluft- oder Ultraschallvernebler an. Bei diesen Geräten wird einfach mit Kochsalzlösung inhaliert. Vernebler funktionieren mit zimmerwarmer Luft und sind so auch gut für kleinere Kinder geeignet. Ein weiterer Vorteil ist, dass hier keine ätherischen Stoffe zum Einsatz kommen, die manche Menschen nicht vertragen. Zum anderen kann man Kochsalzlösungen günstig fertig kaufen (zum Beispiel Emser Inhalationslösung).
Kochsalzlösung selbst herstellen
Eine Kochsalzlösung kann auch selbst hergestellt werden. Dabei gilt es jedoch, einiges zu beachten, denn für die Reduktion der Virenlast sollte es sich um eine isotonische Kochsalzlösung handeln. Das ist eine 0,9-prozentige Lösung. Höhere Dosierungen werden verwendet, um eine schleimlösende Wirkung zu erzielen. Bei der Eigenherstellung kommt es also auf das richtige Mengenverhältnis an. Weiterhin ist es wichtig, eine Keimbelastung zu vermeiden. Deshalb sollten selbst hergestellte Lösungen im Idealfall so schnell wie möglich verbraucht werden. Weitere Informationen finden Sie hier.
Deutliche Reduktion der Virenlast
Bereits 2007 empfahlen Lungenärzte das Inhalieren mit Kochsalzlösung mittels eines Druckluft- oder Ultraschallverneblers. Mit nur einer 6-minütigem Inhalation mit einer Kochsalzlösung kann Untersuchungen zufolge die Virenlast im Rachen um bis zu 72 Prozent reduziert werden. Weiterer Vorteil – dieser Effekt hält bis zu 6 Stunden an. Besonders interessant ist, dass dies auch für Menschen gilt, die eine hohe Virenlast tragen und als so genannte Superspreader bezeichnet werden.
Wer also seine Mitmenschen vor Erkältungsviren schützen möchte, kann neben den inzwischen allgemein bekannten AHA-Regeln zusätzlich mit Kochsalzlösung inhalieren. Dadurch wird die Tröpfchengröße erhöht, wodurch die Aerosole schneller zu Boden sinken und sich so schlechter verbreiten können. Außerdem können größere Aerosolteilchen effektiver von Masken gefiltert werden.
Welche Geräte sind geeignet?
Zu empfehlen sind Dampfvernebler mit Atemmasken unterschiedlicher Größe, einer Nasendusche und einem Mundstück. Die Atemmasken eignen sich für die Befeuchtung der oberen Atemwege, also der Nase, der Stirn- und Kiefernebenhöhlen sowie des oberen Rachens. Die unterschiedlichen Größen der Maske machen die Verwendung sowohl für kleine Kinder, Jugendliche als auch für Erwachsene möglich. Das Mundstück dient für die tiefe Inhalation bis in die feinsten Bronchien.
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