Senior mit Rollator: Gerade ältere Menschen haben ein höheres Risiko, sich bei einem Sturz zu verletzen. Eine private Unfallversicherung kann hier finanziell unterstützen. © picture alliance/dpa | Felix Kästle
  • Von Jens Lehmann
  • 25.05.2021 um 20:16
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lesedauer Lesedauer: ca. 06:15 Min

Die Deutschen sind nur un­zureichend gegen Unfälle abgesichert. Besonders dramatisch wirkt sich der knappe Schutz bei der Generation 50plus aus. Denn ältere Menschen haben ein höheres Risiko, zu stürzen.

Auch die Signal Iduna verweist auf potenziell hohe Kosten nach einem schweren Unfall. „Sie können leicht in den sechsstelligen Euro-Bereich gehen“, so Claus Rehse. Zu bedenken seien nicht nur die Kosten für unmittelbare Unfallfolgen wie Reha-Behandlungen. „Betroffene mit bleibenden körperlichen Beeinträchtigungen müssen häufig ihr Zuhause umbauen lassen und können ihren Beruf nicht mehr ausüben.“

Wegbrechende Einnahmen auf der einen und hohe, unvorhergesehene Kosten auf der anderen Seite wirken sich gerade im letzten Drittel des Arbeitslebens verheerend auf die wirtschaftliche Situation von Familien aus. Meist sind in dieser Lebensphase die Finanzen bis zur Rente längst durchgeplant: Bis zum Eintritt in den Ruhestand soll die Immobilie abgezahlt und möglichst noch Geld für Reisen, Konsumwünsche und überhaupt für ein sorgenfreies Leben übrig sein.

Hauskredit in Gefahr

Durch einen Unfall und eine daraus resultierende Invalidität werden jedoch all diese Pläne über den Haufen geworfen. Statt den Hauskredit weiter bedienen oder die Kinder in der Ausbildung oder im Studium finanziell unterstützen zu können, stehen völlig unerwartet hohe Investitionen für den behindertengerechten Umbau des Hauses an. Auf einen Schlag geht es nicht mehr um die Finanzierung des nächsten Urlaubs, sondern darum, auch in Zukunft ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen zu können.

Ohne die richtige Absicherung wie durch eine private Unfallversicherung ist das oft nicht mehr möglich. Das gilt selbst dann, wenn das Familieneinkommen zumindest teilweise durch die stark gekürzte Erwerbsunfähigkeits- oder eine Berufsunfähigkeitsrente ersetzt werden kann. Für Investitionen wie den behindertengerechten Umbau der Immobilie fehlt in vielen Fällen der finanzielle Spielraum. Daran ändern auch mögliche Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung nichts, die ohnehin nur bei Berufs- und Wegeunfällen einspringt. „Wer in seiner Freizeit schwer verunglückt, fällt nicht unter den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung“, warnt Rehse.

Unfall oft Privatsache

Damit wird ein folgenschwerer Unfall zur Privatsache, die auch privat abgesichert werden muss. Zum Beispiel mit einer privaten Unfallversicherung. Gerade für die sehr aktive und daher besonders unfallgefährdete Generation 50plus rückt die Police in den Fokus. Die Versicherung zahlt, wenn der Versicherte infolge eines Unfalls dauerhaft beeinträchtigt ist, also keine Aussicht auf Genesung besteht.

Die Police garantiert in der Regel eine einmalige Kapitalleistung, mit der Unfallopfer beispielsweise Haus oder Wohnung behindertengerecht gestalten können. Gute Versicherer zahlen nicht erst bei einem hohen Invaliditätsgrad, sondern bereits anteilig ab einer Beeinträchtigung von einem Prozent. Hinzu kommt je nach Vertrag und Invaliditätsgrad eine Unfallrente. Ist nichts anderes im Vertrag vereinbart, zahlt der Versicherer auf unbestimmte Zeit.

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Jens Lehmann

Jens Lehmann ist diplomierter Publizist und Betriebswirt und arbeitet als freier Journalist und Autor in Hamburg. Er ist thematisch auf Wirtschafts-, Finanz- und Mobilitätsthemen spezialisiert. Seine Beiträge erscheinen in Publikationen großer Zeitungsverlage, Unternehmensveröffentlichungen sowie bei Pfefferminzia.

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