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  • Von Oliver Lepold
  • 05.12.2017 um 11:15
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Wie legen gesetzliche Kassen ihre Mitgliedsbeiträge fest? Und welche Faktoren sind dabei entscheidend? Die Antwort gibt es hier.

Am 1. Januar 2009 führte die Politik den Gesundheitsfonds ein. Seitdem ist der allgemeine Beitragssatz für alle gesetzlichen Krankenkassen und zahlenden Mitglieder einheitlich. Seit 2015 liegt dieser gesetzlich festgelegte Beitrag bei 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens. Die Hälfte davon zahlt der Arbeitnehmer, die andere Hälfte der Arbeitgeber. Wer als Selbstständiger freiwillig gesetzlich versichert ist, bezahlt den gesamten Beitrag alleine.

Alle Kassen erheben Zusatzbeiträge

Seit dem Jahr 2009 dürfen die Kassen Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern verlangen, wenn sie mit dem allgemeinen Beitragssatz nicht auskommen. Den einkommensunabhängigen kassenindividuellen Zusatzbeitrag von 2009 bis 2014 beziehungsweise den einkommensabhängigen Zusatzbeitrag seit 2015 müssen Mitglieder allein tragen, der Arbeitgeber beteiligt sich nicht daran. Familienversicherte Kinder oder Ehepartner sind von der Zahlung nicht betroffen.

Im Gegenzug durften von 2009 bis 2014 gut wirtschaftende Krankenkassen Zuweisungen aus dem Fonds, die ihren Finanzbedarf überstiegen, in Form einer Prämienzahlung an ihre Mitglieder ausschütten. Sowohl die Einführung oder Erhöhung eines Zusatzbeitrags als auch die Streichung einer Prämie berechtigen zur Kündigung.

2017 haben zum ersten Mal sämtliche gesetzliche Kassen einen Zusatzbeitrag erhoben. Die meisten Kassen verlangen 1,1 Prozent, die Bandbreite reicht aber insgesamt von 0,3 bis 1,8 Prozent. Somit besteht ein Konkurrenzkampf unter den Kassen, was einen Preis-Leistungsvergleich sinnvoll macht. Die Zahl der Kassen hat sich zuletzt durch Fusionen auf 112 verringert.

Die Umstellung auf eine neue Beitragshöhe geschieht in der Regel jeweils zum Jahreswechsel, kann aber auch unterjährig erfolgen, wie es einige Kassen in der Vergangenheit auch gemacht haben. In Kürze werden also viele gesetzlich Versicherte von ihrer Kasse über den neuen Zusatzbetrag 2018 informiert. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) legt auf Empfehlung des GKV-Schätzerkreises (bestehend aus BVA, GKV-Spitzenverband und BMG) einen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz fest. Dieser ist eine rein statistische Größe und wurde für 2018 auf durchschnittlich 1,0 Prozent abgesenkt. Über die tatsächliche Höhe ihres Zusatzbeitrags entscheiden die Verwaltungsräte der einzelnen Krankenkassen.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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