- Von Manila Klafack
- 05.03.2018 um 10:43
Den gesetzlichen Krankenkassen geht es finanziell ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr haben sie einen Überschuss von rund 3,15 Milliarden Euro erzielt und damit fast doppelt so viel wie im Vorjahr (2016: 1,62 Milliarden Euro).
Die finanziellen Reserven der Krankenkassen stiegen bis Ende 2017 auf rund 19,2 Milliarden Euro. Diese vorläufigen Zahlen veröffentlichte nun das Bundesgesundheitsministerium (BMG).
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Demnach standen Einnahmen in Höhe von etwa 234 Milliarden Euro rund 231 Milliarden Euro Ausgaben gegenüber. Das bedeutet einen Anstieg der Einnahmen von 4,3 Prozent, bei den Ausgaben waren es etwa 3,5 Prozent. Damit hat sich die Einnahmesituation so entwickelt, wie vom Schätzerkreis angenommen. Die Ausgaben lagen unter der Prognose, die bei 3,8 Prozent lag.
Trotz dieser positiven Entwicklung zeigen sich nicht alle zufrieden. So meint Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbands Bayern: „Trotz positiver Zahlen wachsen die Unwuchten zwischen den Kassenarten. Wenn der neuen Regierung ein funktionierender GKV-Wettbewerb und eine versichertenorientierte Versorgung ernst sind, muss sie umgehend Chancengleichheit zwischen den Kassenarten herstellen.“
Die Überschüsse je Versicherten würden sich deutlich unterscheiden. Die Ortskrankenkassen (Überschuss von 56 Euro je Versicherten) etwa würden überproportional profitieren. Die Betriebskrankenkassen hätten weniger vom jetzigen System. Der Überschuss betrage hier rund 27 Euro je Versicherten (siehe Grafik oben).
„Die Betriebskrankenkassen brauchen dringend die schon zu lange diskutierte Reform des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs. An der Gesamtsituation ist besonders pikant, dass die Überschüsse der Hauptprofiteure der GKV-Finanzierung nicht bei den Versicherten ankommen“, sagt König.
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