Versicherungsmakler Sven Hennig. © Sven Hennig
  • Von Lorenz Klein
  • 27.06.2017 um 11:20
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Ottonova – für viele Makler und Versicherungsmanager kommt der neue digitale Krankenversicherer einem Reizwort gleich. Dass das Münchener Start-Up nicht nur anders, sondern auch besser sein will, als die etablierten Unternehmen der privaten Krankenversicherung (PKV) nervt viele Branchenvertreter gewaltig. Versicherungsmakler und PKV-Experte Sven Hennig hat sich das Geschäftsmodell mal genauer angeschaut.

Die ermögliche es App, Erstattungen zu beschleunigen. „Das können heute viele Versicherer noch nicht. Hinter der App steht (anscheinend) eine automatisierte Abrechnungssoftware. Diese liest die relevanten Daten aus der Rechnung aus, gleicht diese mit dem Schutz ab und löst eine Erstattung aus. Die Nachricht wie und was erstattet wurde, folgt dann auch in der App, besser in der Timeline der App“, erläutert Hennig – und ergänzt: „Das ist zum Beispiel etwas, was mich derzeit ärgert bei meiner PKV.“ Die Rechnungen würden dort „per Foto eingereicht, diese dann abgerechnet und das Abrechnungsschreiben kommt dann per Post, meist sogar später, das Geld auf dem Konto ist dann oft schon da“, kritisiert er die „alte Versicherungswelt“.

Keine unabhängige Beratung und bislang auch kein digitaler Abschluss möglich

Weiter unterscheide Ottonova von anderen Anbietern, dass keine unabhängige Beratung stattfände, da nicht an andere Unternehmen vermittelt werde. „Der Kunde muss sich also entweder von einem Makler oder unabhängigen Versicherungsberater beraten lassen und den für sich passenden Tarif finden, welcher dann natürlich auch der von Ottonova sein kann“, erläutert er.

Der Abschluss selbst solle ausschließlich digital erfolgen. „Wie dieses ohne Unterschrift beziehungsweise mit nicht ganz klaren rechtlichen Hürden und der Beweisbarkeit genau läuft, das werden wir sehen wenn der Prozess komplett auf der Homepage sichtbar ist.“ Derzeit sei ein Abschluss noch nicht möglich – auch der Beitragsrechner sei noch nicht nutzbar, so Hennig.

No-Go: Ottonova will keine Beamten

Das erste No-Go macht er beim Punkt Versicherungsfähigkeit – speziell im Hinblick auf Beamte – aus: „Während bei anderen Versicherern eine Umstellung in einen Beihilfetarif möglich ist, geht das bei Ottonova nicht. Auch Soldaten, Polizisten und andere mit einem Anspruch auf freie Heilfürsorge sind hier raus‘.“

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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