- Von Juliana Demski
- 27.07.2018 um 11:44
Die Krankenhäuser in Deutschland kämpfen mit hohen Patientenzahlen, zu wenigen Pflegern und einem schwachen Image. Trotzdem nutzen sie nicht das gesamte Potenzial der ihnen zur Verfügung stehender Fördergelder. Laut einem Bericht des GKV-Spitzenverbands, ließen sie sich 2016 und 2017 insgesamt 143 Millionen Euro von insgesamt 300 Millionen Euro durch die Lappen gehen.
In den ersten beiden Förderjahren 2016 und 2017 seien „bislang 157 Millionen Euro und damit lediglich die Hälfte der für diese beiden Förderjahre zur Verfügung gestellten Mittel der gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von rund 300 Millionen Euro ausgeschöpft“, teilt der GKV-Spitzenverband in einer Presseinformation mit.
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Die Verbandsvertreter gaben sich angesichts der schwachen Resonanz überrascht:
„Dies verwundert gerade vor dem Hintergrund, dass viele Krankenhäuser einen Mangel an Pflegekräften beklagen“, so die Verlautbarung.
Wie es heißt, können die Kliniken die Gelder für 2017 auch noch im laufenden Jahr nutzen. Bis Ende 2018 belaufen sich die Fördermittel dann auf bis zu 660 Millionen Euro.
Laut Kassenverband nutzen die Krankenhäuser das Geld, das sie bis 2017 in Anspruch nahmen, vor allem für mehr als 2.000 zusätzliche Pflegestellen. Ob diese wirklich entstanden seien, könne allerdings erst bestätigt werden, wenn die Kliniken ihren Jahresabschluss vorlegen.
Hintergrund
Mit dem Pflegestellen-Förderprogramm sollen die Krankenkassen den Aufbau von Pflegestellen in Krankenhäusern unterstützen. Von 2016 bis 2018 können Krankenhäuser damit neue Pflegestellen schaffen und Teilzeitstellen aufstocken. In den drei Förderjahren können Krankenhäuser bis zu 0,15 Prozent ihres Erlösbudgets zusätzlich erhalten, um die Pflege am Krankenbett zu stärken. Insgesamt stehen dafür bis zu 660 Millionen Euro zur Verfügung. Diese zusätzlichen Mittel erhalten die Krankenhäuser über Zuschläge, die sie mit den Krankenkassen vor Ort vereinbaren.
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