Psychische Probleme machen den Pfefferminzia-Lesern am meisten zu schaffen, wenn es darum geht, ihre Kunden in Sachen Biometrie zu versichern. © Pixabay
  • Von Joachim Haid
  • 26.04.2021 um 17:07
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Welche Vorerkrankungen im Antragsprozess für Biometrieprodukte machen Ihnen als Vermittler das Leben schwer? Das wollten wir im März im Rahmen einer Kurz-Umfrage von Ihnen wissen. Am häufigsten nannten Sie dabei psychische Erkrankungen/Stress, gefolgt von Rücken- und Skelettproblemen, Übergewicht und Allergien. In einer neuen Serie nimmt Gesundheitsexperte und angehender Heilpraktiker, Joachim Haid, Stellung, wie diese Herausforderungen abgemildert werden können.

Damit Vitamin D3, welches bei einem UV-Index > 3 in der Haut gebildet, oder über Nahrungsergänzung zugeführt werden kann, in die hormonaktive Form Calcitrol umgewandelt werden kann, ist bei mehreren Stoffwechselschritten Magnesium als Co-Faktor unabdingbar. Ist zu wenig Magnesium vorhanden, kann es allein schon daran liegen, wenn der Vitamin-D-Spiegel selbst bei Supplementierung nicht effektiv ansteigt. Dabei ist wichtig zu wissen, dass Magnesiumverluste nicht nur durch starkes Schwitzen (Sauna, Sommer, Sport) entstehen.

Gerade Stress ist Magnesium-Killer Nummer 1. Nicht umsonst wird Magnesium auch das Salz der Ruhe genannt. Es sorgt für entspannte Muskeln und beruhigt die Psyche. Deshalb ist es sinnvoll, nicht nur den Vitamin-D-Spiegel zu messen, um anschließend individuell die notwendige Dosierung für die Supplementierung zwischen Ende September und mindestens Ende März zu berechnen. Auch die Einnahme von Magnesium ist sinnvoll. Auch dessen Spiegel kann man messen. Am besten im Vollblut, Hämatokrit-korreliert, da Magnesium primär intrazellulär vorkommt.

Erfahrungsgemäß leiden die meisten Menschen in Deutschland unter einen Magnesiummangel, sodass man hier auch ohne zu messen supplementieren kann. Zwischen 300 und 600 mg am Tag dürfen es schon mindestens sein. Neigt der Stuhl dazu zu flüssig zu werden, ist das ein Zeichen, dass die individuelle maximale Verwertungsdosis erreicht wurde. Ich selbst nehme am Tag bis zu 1,2 g Magnesium zu mir. Im Sommer, wenn ich durch Sport viel schwitze, auch einmal mehr. Allerdings kontrolliere ich meine Werte über Blutbilder auch regelmäßig.

Serotonin

Bestimmte Psychopharmaka, sogenannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zielen darauf ab, die Resorption des Glückshormons Serotonin im Synapsenspalt zu reduzieren. Damit soll erreicht werden, dass das Hormon länger wirken kann. Es ist bekannt, dass bei psychischen Erkrankungen der Serotonin-Spiegel reduziert ist. Damit etwas an der Resorption geändert werden kann, muss es im Gehirn jedoch erst einmal ausreichend zur Verfügung stehen und produziert werden. Der Stoffwechselweg lautet dabei wie folgt (vereinfachte Darstellung):

Tryptophan  5 HTP  Serotonin

Aus Serotonin wird anschließend das Schlafhormon Melatonin gebildet. Das ist nicht nur wichtig für tiefen und erholsamen Schlaf, der in stressigen Zeiten ebenfalls gestört sein kann. Es ist weiterhin ein wichtiges Antioxidans. Am Ende schaut die Stoffwechselkette also wie folgt aus:

Tryptophan  5 HTP  Serotonin  Melatonin

Damit diese funktionieren kann, ist als Ausgangssubstanz also die Aminosäure Tryptophan notwendig. Dabei handelt es sich um eine essenzielle Aminosäure, die über die Nahrung zugeführt werden muss. Achtung: Patienten, die SSRI einnehmen, dürften Tryptophan nur zusätzlich zuführen, wenn sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. Ansonsten kann es zum sogenannten Serotonin-Syndrom kommen – einer Überversorgung mit diesem Hormon. Der Arzt kann die Dosierung der SSRI an die Tryptophan-Zufuhr anpassen.

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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