- Von Joachim Haid
- 26.04.2021 um 17:07
Schilddrüse
Nicht zuletzt hat die Schilddrüse einen erheblichen Anteil daran, ob wir „Vollgas“ geben können, oder eher antriebsschwach sind und dadurch mit
belastenden Herausforderungen weniger gut umgehen können. Leider werden bei Bluttests noch immer sehr häufig nur das TSH (thyreoidea-stimulierendes Hormon) gemessen. Dies alleine ist jedoch nicht aussagekräftig. Wichtig ist, dass zusätzlich das freie T4 und T3 gemessen werden. Im Idealfall noch das reverse T3. Damit die Schilddrüse optimal funktionieren kann, müssen bestimmte Aminosäuren zur Verfügung stehen, beispielsweise Phenylalanin, aus der Tyrosin hergestellt wird.
Cortisol und Dopamin
Stehen wir ständig unter Stress, steigt der Cortisol-Spiegel an. Kurzfristig ist das kein Problem. Langfristig jedoch wird dadurch unser Immunsystem unterdrückt. So wirken übrigens auch Glucocorticoide (Cortison). Das erhöht unsere Infektanfälligkeit. Wer öfters krank ist, kann weniger produktiv arbeiten, was wiederum den Druck und Stress erhöhen kann. Noradrenalin und Adrenalin sind ebenfalls Stresshormone. Bis zu einem gewissen Maß wollen wir davon unbedingt ausreichend zur Verfügung haben. Denn ohne diese, wären wir nicht handlungsfähig. Wir kämen nicht ins Handeln und könnten keine Entscheidungen treffen. Eines der möglichen Symptome, die auch bei Depressionen auftreten können.
Noradrenalin und Adrenalin werden wiederum aus Dopamin hergestellt. Je mehr Stress wir haben, desto mehr Dopamin wird verbraucht. Das wiederum führt dazu, dass wir einen höheren Eiweiß-Bedarf und eine höhere Versorgung mit B-Vitaminen benötigen. Gerade B12 ist jedoch heute oftmals zu wenig vorhanden. Sei es bedingt durch eine vegetarische oder vegane Ernährung ohne Supplementierung von B12, oder der Einnahme von Magenschutztabletten wie Pantoprazol, oder Omeprazol. Da Stress vielen sprichwörtlich auf den Magen schlägt, werden diese leider freiverkäuflichen Medikamente immer häufiger eingesetzt.
Dadurch wird nicht nur die Magensäureproduktion herabgesetzt, was unter anderen zu einer gestörten Eiweißverdauung und damit zu einer Fehlbesiedlung im Darm führen kann (siehe oben Clostridien). Auch der intrinsische Faktor wird weniger gebildet. Dieser ist jedoch unbedingt notwendig, damit im Darm B12 aufgenommen werden kann.
Fazit
Ein Stuhltest, ein Blutbild und die Erfassung von Medikamenten, die eingenommen werden, können helfen, Risiken und Ursachen psychischer Erkrankungen festzustellen und gegenzusteuern. Selbst in Fällen, in denen beispielsweise solche Erkrankungen durch Traumata ausgelöst wurden, kann die Beseitigung körperlicher Mängel und das Auffüllen bestimmter Nährstoffe auf optimale Spiegel, eine Gesprächstherapie deutlich positiv beeinflussen. Deshalb lautet die Devise: Messen, individuell Auffüllen und Darm-Regeneration betreiben, Nachmessen.
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