- Von Joachim Haid
- 03.05.2021 um 17:38
Deutschland hat Rücken, so lautet ein Buch der Bewegungsexperten Petra und Roland Liebscher-Bracht. Kein Wunder, dass bei einer Kurzumfrage im März Vermittler die Bereiche Rücken-, Skelett- und Muskelerkrankungen als zweithäufigste Hürde nannten, wenn es um die Biometrieabsicherung von Kunden geht. Nachdem wir im ersten Teil dieser Serie auf psychische Erkrankungen eingegangen sind, widmen wir uns nun diesem Themenkomplex.
Muskelverspannungen und Bewegungsmangel
Es gibt vielfältige Krankheitsformen, die in den Bereich Rücken-, Skelett- und Muskelerkrankungen fallen. Nicht allen kann mit präventiven Maßnahmen begegnet werden. Auf Grund des großen Umfangs, kann dieser Beitrag auch nicht alle Formen detailliert behandeln. Konzentrieren wir uns also auf die wichtigsten Faktoren.
Mögliche Ursachen psychischer Probleme erkennen und beheben
Hautkrebs richtig vorbeugen – die wichtigsten Tipps
Wie Rückenschmerzen entstehen – und was man dagegen tun kann
Viele, die am Schreibtisch arbeiten, kennen Rückschmerzen und Verspannungen. Jetzt, wo sehr viele Menschen im Homeoffice sind, haben sich diese Probleme verstärkt. Auf dem Weg ins Büro gab es zumindest ein bisschen Bewegung. Dazu kamen die Wege zu Besprechungen, in die Kantine oder zum Drucker. Bei der Tätigkeit im Homeoffice fällt bei vielen dieser Bewegungsanteil weg. Während viele Arbeitgeber die Arbeitsplätze für ihre Mitarbeiter in den vergangenen Jahren ergonomisch gestaltet haben, gilt das für das Homeoffice nicht unbedingt. So kommt es zur Kombination von ungünstiger Arbeitsplatzgestaltung und Bewegungsmangel. Was hiergegen unternommen werden kann, haben wir bereits in früheren Beiträgen berichtet:
Gut essen, ausreichend bewegen
Wie Rückenschmerzen entstehen – und was man dagegen tun kann.
Muskelschmerzen können jedoch auch bedingt durch Nährstoffmangel entstehen. Eine verspannte und verkrampfte Muskulatur kann ebenfalls zu Rückenschmerzen führen. Meist geschieht dies durch eine gestörte Balance zwischen Magnesium, Kalium und Calcium. Magnesium ist an über 300 enzymatischen Stoffwechselprozessen beteiligt. Manchmal wird sogar von 600 Prozessen gesprochen. Das gilt auch für den Muskelstoffwechsel.
Ein Mangel an Magnesium zeigt sich häufig in Form von Muskelverhärtungen und -krämpfen. Außerdem ermüden die Muskeln schneller. Auch das kann zu einer schlechten Körperhaltung beim langen Sitzen beitragen. Psychischer oder physischer Stress sowie starkes Schwitzen, sorgen für einen starken Magnesiumverbrauch.
Auch ein Kaliummangel kann zu Krämpfen und muskulären Erschöpfungszuständen führen. Calcium wiederum ist wichtig für die Muskelkontraktion. Die Nervenerregung wird durch den Calcium-Einstrom in die Zellen begleitet. Ab einem Vitamin-D-Spiegel von 30 ng/ml (75 nmol/l) wird Calcium im Darm aus der Nahrung besser aufgenommen. Leider liegt der Referenzwert der DGE lediglich bei 20 ng/ml (50 nmol/l). Dieser sagt jedoch lediglich aus, unter welchem Wert man langfristig nicht liegen sollte, um schwere Mangelerkrankungen wie Osteoporose, dazu unten mehr, vermeiden zu können. Mit einer optimalen Versorgung hat dieser Wert nicht zu tun.
Der hochoptimale Vitamin-D-Spiegel liegt bei 60 ngml (150 nmol/l) . Bei Patienten, die an Fibromyalgie leiden, werden häufig Vitamin-D-Mängel gemessen. Durch das Anheben und Halten hochoptimaler Spiegel können Muskelschmerzen häufig gemildert werden. Im Idealfall verschwinden diese komplett.
Bei angeborenen Deformationen, wie beispielsweise einer S-förmigen Verschiebung der Wirbelsäule oder einer Hyperlordose (Hohlkreuz) können Bewegung, Muskeltraining und vor allem die Vermeidung von Übergewicht sehr hilfreich sein. Die Verformungen werden dadurch zwar nicht verschwinden, die Verspannungen und Rückenschmerzen, die sich daraus ergeben, können aber komplett entfallen. Das kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen, da ich beides seit Geburt habe. Während früher Rückenschmerzen bei mir an der Tagesordnung waren, kommt das seit der Wiederaufnahme von Sport vor einigen Jahren, meiner Ernährungsumstellung und Reduktion von rund 30 Kilo Fettmasse so gut wie nicht mehr vor.
Rachitis, Osteomalazie und Osteoporose
Kommen wir zum Schluss noch zu Knochenerkrankungen. Bei Rachitis handelt es sich um eine, vor allem früher, bei Kindern auftretende Knochenerweichung, die zu massiven Deformationen der Beine, aber auch der Brust (Trichterbrust) führen kann. In der Regel ist diese bedingt durch einen Vitamin-D-Mangel. Zur Rachitisprophylaxe empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (DGKJ) in Deutschland in den ersten zwölf Lebensmonaten 400-500 IE/Tag Vitamin D zu verabreichen. Hintergrund ist der erhöhte Bedarf für einen gesunden Knochenaufbau und gesunde Zähne.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren