- Von Joachim Haid
- 03.05.2021 um 17:38
Es gibt auch die Vitamin D resistente Rachitis. Diese wird durch Magnesiumgabe therapiert. Das in der Haut durch UVB-Strahlung gebildete Vitamin D3 ist noch nicht die bioaktive Form. Damit das D3 im Körper zu Nieren und Leber transportiert und dort in die aktive Hormonform Cacitriol (1,25-(OH)2D3) umgewandelt werden kann, ist bei mehreren Stoffwechselschritten eine optimale Magnesiumversorgung als Co-Faktor notwendig. Ist also ausreichend viel Vitamin D3 vorhanden, mangelt es aber an Magnesium, kann das Vitamin nicht ausreichend in die Hormonform überführt werden. Die Rachitis-Prophylaxe kann auch im zweiten Lebensjahr fortgeführt werden.
Sofern man sich im Herbst und Winter in europäischen Breitengraden aufhält, sollte auch in diesen Monaten Vitamin D zugeführt werden, um einen Mangel zu vermeiden. Denn in der Haut kann nur dann Vitamin D ausreichend produziert werden, wenn der UV-Index mindestens bei 3 oder höher liegt. Um zu erkennen, ob eine Vitamin-D-Produktion möglich ist, gibt es heute mehrere Möglichkeiten: Entweder man schaut auf Wetterkanälen oder Wetter-Apps nach, wie hoch der UV-Index am aktuellen Ort ist. Alternativ reicht es auch, sich in die Sonne zu stellen und den eigenen Schatten zu betrachten. Ist dieser kürzer als die eigene Körpergröße, steht die Sonne hoch genug, damit in der Haut Vitamin D gebildet werden kann.
Das ist aber nur möglich, indem man sich der Sonnenstrahlung ungeschützt, also unbekleidet und ohne Sonnencreme, aussetzt. Selbstverständlich ist dabei stets darauf zu achten, einen Sonnenbrand zu vermeiden, um das Hautkrebsrisiko zu reduzieren. Deshalb ergibt es Sinn, ab Frühling die Haut zunächst wenigen Minuten der Sonnenstrahlung ungeschützt auszusetzen und dann Sonnenschutz zu verwenden. Je heller die Haut, desto kürzer sollte diese Bestrahlungsdauer sein. Im Sommer, wenn sich die Haut an die UV-Strahlung angepasst hat, reichen je Körperseite maximal 15 Minuten Sonnenbestrahlung aus, um bis zu 25.000 IE Vitamin D in der Haut zu produzieren. Ein längeres Sonnenbad bringt diesbezüglich keine weiteren Vorteile und erhöht das Hautkrebsrisiko.
Liegt bei Erwachsenen über längere Zeit ein Vitamin-D-Mangel vor, so kann es zur Osteomalazie (Knochenerweichung), oder im schlimmsten Fall zur Osteoporose kommen. In Deutschland leiden etwa 8 Millionen Menschen an diesem Knochenschwund. Davon sind mehr als 74 Prozent Frauen. Besonders betroffen von dieser Erkrankung sind Frauen nach der Menopause, sowie Männer mit Testosteronmangel. Hintergrund der Erkrankung ist, dass zum einen die Aktivität knochenabbauender Zellen (Osteoklasten) jener der knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten, in den Zähnen Odontoblasten genannt) übersteigt. Weiterhin kommt es durch einen langjährigen Calciummangel zu einer Entmineralisierung der Knochen. Wie oben bereits erwähnt, sorgt ein Vitamin-D-Spiegel > 30 ng/ml dafür, dass Calcium aus der Nahrung im Dünndarm besser aufgenommen werden kann.
Damit dieses Calcium in die Knochen und Zähne eingebaut werden kann, ist wiederum eine optimale Versorgung mit dem Vitamin K2 notwendig. Dieses findet sich vor allem im frischen, grünen Gemüse wie Kohlsorten. Vitamin K2 aktiviert das primär im Knochen gebildete Protein Osteocalcin. Dieses bindet das durch Vitamin D im Darm besser aufgenommene Calcium im Knochen.
Um möglichst bis ins hohe Alter gesunde und stabile Knochen und Zähne erhalten zu können, ist es bereits ab den Kindheitstagen wichtig, auf eine optimale Versorgung mit Vitamin D, Magnesium, Calcium und Vitamin K2 zu achten.
Fazit
Nicht alle Beschwerden aus dem Bereich Muskeln, Skelett und Knochen, die bei Antragsstellung Probleme verursachen, können behoben werden. In einigen Bereichen ist dies, wie im oben beschrieben, jedoch möglich. Vor allem kann es sinnvoll sein, beim Gespräch zwischen Vermittler und Eltern entsprechende Informationen für deren Kinder zur Verfügung zu stellen. Somit erhöht sich die Chance, dass diese später Biometrieprodukte ohne Einschränkungen, Risikozuschläge, Ausschlüsse, oder Ablehnungen beantragen können. Die heutigen Kinder, sind schließlich die Versicherungskunden von morgen.
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