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Besser geschützt nach Stürzen, das versprechen Senioren-Unfallversicherungen. © Zinkevych/Freepik.com
  • Von Andreas Harms
  • 05.06.2024 um 09:16
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lesedauer Lesedauer: ca. 04:50 Min

Für ältere Menschen kann es schwierig und teuer werden, sich gegen Unfälle zu versichern. Immerhin gibt es spezielle Tarife, die auf die besonderen Bedürfnisse der Oldies eingehen. Vor allem auf das Bedürfnis nach Hilfe.

Um insgesamt mal ein paar Zahlen zu nennen: Die „Stiftung Warentest“ nahm im Herbst 2022 satte 72 Tarife von 41 Anbietern unter die Lupe, die derartige Assistance-Leistungen enthalten. 13 davon beschränken sich nur auf solche Leistungen und zahlen sonst nichts weiter. Der Rest kombiniert klassische Unfallversicherung mit Assistenz. Im Gegensatz zur Stuttgarter haben viele Tarife ein maximales Eintrittsalter, besonders oft liegt es bei 79 oder 80 Jahren.

Auch in den Leistungen und Bedingungen unterscheiden sie sich enorm. Weshalb sich Senioren zusammen mit ihrem Makler genau ansehen sollten, was sie benötigen und was nicht und wann die Versicherung zahlt und wann nicht. Wohnt die Oma noch mit Kindern und Enkeln unter einem Dach, ist die tägliche warme Mahlzeit nicht ganz so wichtig wie bei einer in alle Himmelsrichtungen verstreuten Familie. Und einen ebenerdigen Bungalow muss man vielleicht nicht ganz so stark umbauen wie ein Eigenheim mit vielen Treppen. Die Police sollte zu den Lebensumständen und den Aktivitäten passen. Doch es gibt einige kleinste gemeinsame Einschlüsse, die Makler und auch Verbraucherschützer durchweg empfehlen.

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Maklerin Veronika Podzins greift in dieser Hinsicht gern auf die VHV zurück. Dort mag sie insbesondere, dass der Versicherer auf Gesundheitsfragen verzichtet. Auch gibt es im Tarif Klassik-Garant Exklusiv nicht einmal Nachteile, wenn Unfallfolgen – nicht Unfallursachen! – komplett aus Vorerkrankungen oder bestehenden Leiden entstanden sind (Verzicht auf Mitwirkungsanteil). Ausgenommen sind nur Glasknochenkrankheit, Parkinson und Multiple Sklerose.

Assistanceeistung hinzubuchen 

Warum der Tarif nicht im Warentest auftaucht, leuchtet nicht ganz ein. Vielleicht, weil es kein ausdrücklicher Seniorentarif ist, sondern die hausübliche Unfallversicherung mit auf Senioren abgestimmten Beiträgen (höher) oder Leistungen (niedriger). „Diese Entscheidung müssen sie einmal treffen. Danach gibt es keine weiteren Beitragsanpassungen“, sagt Michael Galuba, Abteilungsleiter SHU Privat & Sach-Firmen.

Neben den stabilen Beiträgen hält er es für wichtig, dass ein kundenfreundlicher Tarif für Senioren „keine Beschränkungen bezüglich Progressionen, Mitwirkungsregelungen oder Höchstversicherungssummen“ enthält. Die von Maklerin Podzins so geschätzten Assistenzleistungen – unter anderem mit Wäscheservice, Mahlzeiten, Putzen, Pflegen, An- und Auskleiden und Haustier versorgen – lassen sich übrigens über den separaten Baustein „Easy Care“ hinzubuchen.

Lebensphasenmodell statt Seniorentarif

Gute Erfahrung mit Assistenzleistungen hat auch der Makler Daniel Schulta (der „Vertragstuner“) gemacht. Bei einer 60-jährigen Kundin hatte sich die Handkreissäge im Holz verkeilt und die andere Hand erwischt. „Ein klassischer Haushaltsunfall mit meiner Meinung nach toller Hilfe über die Interrisk mit dem Dienstleister Roland Assistance“, meint Schulta und erwähnt als Beispiel den Fahrservice, den die Kundin in Anspruch nahm.

Auf Nachfrage teilt Produktmanager Nico Zimmermann von der Interrisk mit, dass es auch dort keinen speziellen Seniorentarif gibt. „Es gilt das Lebensphasen-Modell mit einem Tarif für alle Lebensphasen. Damit haben wir kein Höchsteintrittsalter bei Vertragsbeginn“, so Zimmermann. Damit sei sogar ein Neuabschluss mit 100 Jahren möglich. Die Assistance-Leistungen seien zwar für alleinstehende Senioren besonders zu empfehlen, gälten aber für alle Altersgruppen. Und nützlich sind sie nun mal definitiv. 

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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