- Von Juliana Demski
- 23.09.2020 um 16:15
In Deutschland bekommen jährlich rund 1,3 Millionen Menschen neue Zahnimplantate – das seien „enorme Kosten“, kommentiert der Versicherer DA Direkt. Denn pro Kopf kämen für eine solche Behandlung schnell Summen bis zu 3.500 Euro zusammen. Das Problem: Die gesetzlichen Krankenversicherer (GKV) zahlten, der Regelversorgung folgend, nur einen Teil davon.
„Ist ein Eingriff notwendig, fürchten Patienten nicht nur Behandlung, sondern auch Behandlungskosten“, weiß Christian Brodhun, Zahnzusatzversicherungsexperte der DA Direkt. „Bei Implantatversorgungen beispielsweise liegt der Eigenanteil schnell mal bei 2.000 bis 3.000 Euro – und das trotz Festzuschuss der Kassen.“ Eine Zahnzusatzversicherung nehme Patienten diese Sorgen und zahle auch dann, wenn sie sich für eine „sehr hochwertige und gleichzeitig ästhetische Behandlung“ entschieden.
Zudem gebe es in Sachen Kosten und Qualität von Zahnbehandlungen eine hohe Intransparenz, so Brodhun weiter. „Bisweilen muss man davon ausgehen, dass die behandelnden Zahnärzte zwar sinnvolle, aber zum Teil überteuerte Therapien vorschlagen.“ In den schlimmsten Fällen beinhalte der Heil- und Kostenplan überflüssige Extras, erklärt er.
„Praxisbeispiele belegen zudem, dass Patienten gerne einmal für eine Behandlung bei einem Zahnarzt 4.000 Euro bezahlen und bei einem anderen 2.000 Euro – und das bei gleicher Qualität“, so der Experte weiter.
Der Festzuschuss der GKV orientiere sich indes meist am zahnärztlichen Befund, schreibt der Versicherer. Ab 1. Oktober 2020 werde der Kassenzuschuss zwar angehoben: in der Regelversorgung von 50 auf 60 Prozent und mit Bonusheft von bisher 65 auf 75 Prozent.
Nichtsdestotrotz könne der Eigenanteil bei hochwertigen Zahnkronen oder Zahnimplantaten weiterhin schnell im vierstelligen Bereich liegen, weil die gesetzlichen Krankenkassen nur einfachste Zahnersatzmaßnahmen übernähmen, betonen die Experten von DA Direkt. Nicht ohne Grund gebe es aktuell bereits rund 16 Millionen Zahnversicherungsverträge, um die Finanzierungslücken weitestgehend zu schließen. Was bleibe, sei jedoch „die gravierende Intransparenz der Kosten“.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren