Eine Patientin beim Arzt: 2020 wechselten mehr Menschen von der GKV in die PKV. © Frau Foto erstellt von gpointstudio - de.freepik.com
  • Von Manila Klafack
  • 22.01.2021 um 12:14
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:30 Min

Es wechseln wieder mehr Versicherte von der gesetzlichen Krankenversicherung in die private als umgekehrt. Und auch die betriebliche Krankenversicherung wird immer beliebter. Das zeigen aktuelle Zahlen des PKV-Verbands.

Im vergangenen Jahr sind 21.400 Menschen mehr von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung (PKV) gewechselt als andersherum. Das meldete der PKV-Verband in Berlin. Demnach entschieden sich 144.800 Personen für einen Wechsel aus der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die PKV. Umgekehrt wechselten 123.400 Personen in die GKV. Damit sind das dritte Jahr in Folge wieder mehr Menschen in die PKV gekommen, als sie in die GKV abgewandert sind. 2018 waren es 800 Versicherte mehr, 2019 bereits 17.400 und nun 21.400.

„Die Private Krankenversicherung ist auch 2020 weiter gewachsen. Die Gesamtzahl an Versicherungen stieg auf 36 Millionen. Die Zahl der Zusatzversicherungen wuchs um 2,4 Prozent auf 27,3 Millionen“, sagt Ralf Kantak, Vorsitzender des PKV-Verbands. Der Trend zu privater Vorsorge, um den Leistungsumfang der GKV aufzustocken, setze sich damit fort. Die Zahl der Vollversicherten belief sich 2020 auf 8,7 Millionen; ein leichtes Minus von 0,1 Prozent.

Allerdings, so der Hinweis von Kantak, seien nicht alle Wechsel von der PKV in die GKV freiwillig geschehen. „So mussten auch 2020 wieder tausende seit Geburt privatversicherte junge Leute beim Eintritt ins Berufsleben gezwungenermaßen in die GKV wechseln. Derselbe Effekt betraf tausende Selbstständige bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.“, erklärt Kantak.

Beitragseinnahmen steigen ebenfalls

Die Zahlen des PKV-Verbands zeigen auch, dass die Beitragseinnahmen in der privaten Pflegeversicherung deutlich gestiegen sind. Während sie sich in der PKV um 3,8 Prozent auf 42,6 Milliarden Euro erhöht haben, sind es bei der Pflege 31,2 Prozent mehr, auf 4,2 Milliarden Euro. Der Grund dafür liege darin, dass es durch die Pflegereformen mehr Leistungsempfänger gebe. Für diese höheren Leistungsansprüche würden entsprechend hohe Alterungsrückstellungen aufgebaut werden müssen.

Über 1 Millionen Beschäftigte in der betrieblichen Krankenversicherung

Auch der Bereich der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) wächst weiter. 13.500 Unternehmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte bKV an. Das entspricht einem Wachstum von 29 Prozent gegenüber 2019 (10.500 Betriebe). Die Zahl der Beschäftigten mit bKV ist um 18 Prozent von 883.400 (2019) auf 1,04 Millionen Personen gestiegen.

„Auch zur Absicherung des Pflegerisikos eignet sich die betriebliche Versicherung als ergänzende Säule zur gesetzlichen Pflegeversicherung. Hier bietet sich eine sehr gute Möglichkeit, die wichtige individuelle Vorsorge noch stärker in der Gesellschaft zu etablieren“, so Kantak.

Alterungsrückstellungen werden ausgebaut

Der Verbandschef weist zudem darauf hin, dass die Alterungsrückstellungen trotz des ungünstigen Zinsumfelds erneut zugelegt haben. Sie sind im Jahr 2020 um 4,9 Prozent auf 287 Milliarden Euro gewachsen.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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