Patientin beim Orthopäden: Sollen Verbraucher für Besuche beim Facharzt künftig eine Zusatzversicherung abschließen? © Freepik
  • Von Redaktion
  • 12.08.2024 um 17:39
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Der Chef der IKK Innovationskasse, Ralf Hermes, schlägt vor, dass Verbraucher für den Besuch beim Facharzt eine private Zusatzversicherung abschließen sollen. Wie das konkret aussehen könnte, lesen Sie hier.

Auf Facharzttermine müssen gesetzlich Krankenversicherte (GKV) oft monatelang warten. Das liegt laut Ralf Hermes, Chef der IKK Innovationskasse auch daran, dass zu viele Menschen unnötigerweise zum Facharzt gehen.

„Bisher können gesetzlich Versicherte so oft sie wollen zum Arzt – bis die Gesundheitskarte glüht. Wir können uns dieses Flatrate-Modell nicht mehr leisten“, so Hermes im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung.

Um diese Situation zu verbessern, hat er nun folgenden Vorschlag gemacht: Gesetzlich Versicherte sollen für diesen Punkt „Facharzttermine“ freiwillig aus der GKV aussteigen und eine private Zusatzversicherung abschließen können.

Konkret soll das so gehen:
  • Der Selbstbehalt soll bei 2.000 Euro liegen. Erst ab diesem Wert soll also Geld aus der GKV fließen.
  • Unter 2.000 Euro könnte der Verbraucher eben die Zusatzversicherung abschließen, die die Kosten für den Facharztbesuch übernimmt.
  • Als Belohnung dafür, dass der Verbraucher die Kosten für die Facharztbesuche nicht gleich seiner Krankenkasse aufbrummt, schlägt Hermes eine Prämie vor, etwa 600 Euro, die der Verbraucher von seiner Kasse bekommt. Davon könne er dann die PKV-Zusatzversicherung bezahlen.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) unter Karl Lauterbach (SPD) wurde bei einer Pressekonferenz auf das Thema angesprochen. Dieser Vorschlag stehe für das BMG nicht zur Debatte, gab der Sprecher zu Protokoll, berichtet das Portal „Apotheke Adhoc“.

Krankenkassen unter Druck

Die Krankenkassen stehen aktuell finanziell stark unter Druck. 67 Krankenkassen haben in diesem Jahr ihren Zusatzbeitrag erhöht. Auch die IKK Innovationskasse war im Juli 2024 dabei und hob den Zusatzbeitrag von 1,70 auf 2,30 Prozent an. 

Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse, warnte in einem Interview vor Kurzem vor drastisch steigenden Beiträge zum Ende des Jahrzehnts. „Wir bewegen uns bis zum Ende des Jahrzehntes ungebremst auf einen Beitragssatz von 20 Prozent zu – wenn es keine Gegenmaßnahmen gibt“, so der TK-Chef. Man könne nicht immer nur Gesetze machen, die zu höheren Ausgaben für die GKV führten. Baas: „Es muss endlich auch darum gehen, wie wir die steigenden Kosten in den Griff bekommen.“

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