2025 droht ein Beitragsschock: Viele Krankenkassen erhöhen ihre Zusatzbeiträge 2025 kräftig. © Freepik.com
  • Von Karen Schmidt
  • 20.12.2024 um 12:08
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Viele Krankenkassen haben ihre Zusatzbeiträge für 2025 schon angepasst. Fazit: Es geht steil nach oben. Bei einer Krankenkasse wird der Zusatzbeitrag ab Januar bei 4,40 Prozent liegen.

Angekündigt war es schon, jetzt trudeln die Nachrichten ein: Die Krankenkassen schrauben ihr Zusatzbeiträge 2025 ordentlich nach oben. Für Schlagzeilen sorgte diese Woche etwa Deutschlands größte gesetzliche Krankenversicherung (GKV) – die Techniker Krankenkasse. Sie hat ihren Zusatzbeitrag für 2025 mehr als verdoppelt auf 2,45 Prozent ab Januar (plus 1,25 Prozentpunkte).

„Die starken Ausgabensteigerungen, vor allem in den Bereichen Krankenhaus und Arzneimittel, betreffen alle Krankenkassen. Den aktuellen Entwicklungen kann sich auch die TK nicht entziehen. Der Zusatzbeitragssatz der TK bleibt jedoch weiter unter dem amtlich festgelegten“, sagt Dieter F. Märtens, alternierender Vorsitzender des TK-Verwaltungsrats und Versichertenvertreter. Der Beitragssatz der TK zur Krankenversicherung beträgt damit ab dem 1. Januar 17,05 Prozent. Rund 11,8 Millionen Menschen sind bei der Techniker versichert.

Die Techniker nutzt den Schritt, um an die Politik zu appellieren. „Die finanzielle Lage der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ist mehr als angespannt. Diese Situation kommt nicht überraschend und hat vor allem in der GKV strukturelle Gründe, die die Ampel-Regierung angehen wollte. Doch trotz zahlreicher Versprechen ist nichts passiert. Das finanzielle Defizit müssen nun wieder mal die Beitragszahlenden ausgleichen“, so Märtens. Was die Parteien laut Wahlprogrammen nach der Bundestagswahl 2025 planen, lesen Sie hier.

Er übergibt am 1. Januar turnusmäßig den Vorsitz an Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen. Dieser ergänzt: „Wir fordern von der nächsten Regierung, dass für die Finanzierung staatlicher Aufgaben auch der Staat aufkommt und die Kosten nicht weiter auf die Beitragszahlenden abgewälzt werden. Wir kritisieren als Selbstverwaltung außerdem scharf, dass die Politik die Beitragssatzautonomie der Kassen durch immer schärfere Regeln eingeschränkt und sich an den Rücklagen der Krankenkassen bedient hat.“

Auch andere Krankenkassen erhöhen Zusatzbeiträge 2025

Neben der Techniker haben auch andere Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge 2025 angehoben. Hier eine Auswahl (einen vollständigen Überblick liefert die Übersicht auf dem Portal Krankenkasseninfo):

  • AOK Bayern: plus 1,11 Punkte auf 2,69 Prozent. Auch andere AOKen erhöhen.
  • BIG: plus 1,74 Punkte auf 3,39 Prozent
  • BKK Pfalz: plus 1,52 Punkte auf 3,90 Prozent
  • Continentale Betriebskrankenkasse: plus 1,13 Punkte auf 3,33 Prozent
  • IKK Classic: plus 1,21 Punkte auf 3,40 Prozent
  • KKH: plus 0,50 Punkte auf 3,78 Prozent
  • Pronova BKK: plus 0,80 Punkte auf 3,20 Prozent
  • R+V BKK: plus 1,56 Punkte auf 2,96 Prozent
  • SBK: plus 1,20 Punkte auf 2,90 Prozent

Die Versicherten der Knappschaft zahlen nach aktuellem Stand den höchsten Zusatzbeitrag. Er klettert um 1,70 Punkte nach oben und liegt ab Januar bei 4,40 Prozent. Insgesamt erreicht der Krankenkassenbeitrag dort 19,00 Prozent.

Auch die Knappschaft sieht hier vor allem die Politik verantwortlich: „Da seitens der Politik keine Reformen erfolgt sind, um die GKV-Finanzen dauerhaft zu stabilisieren und die Beitragszahlenden nicht weiter zu überfordern, ist die Finanzierung über den Zusatzbeitragssatz unumgänglich. Auch die Knappschaft fordert seit Jahren Reformen und appelliert, die gesamtgesellschaftlichen Aufgaben gerecht zu verteilen. Dabei geht es zum Beispiel um eine kostendeckende Finanzierung der Ausgaben für Bürgergeldempfangenden durch den Bund, die Senkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel auf sieben Prozent und die Dynamisierung des Bundeszuschusses für gesamtgesellschaftliche Ausgaben.“

Die Finanzreserven der Krankenkassen seien entsprechend der gesetzlichen Vorgaben abgeschmolzen. „So verzeichnete die Knappschaft in den Jahren 2021 und 2023 eine Abschmelzung ihrer Finanzreserve in Höhe von insgesamt rund 306 Millionen Euro. Dieses Geld steht nun nicht mehr zur Verfügung, um dem Anstieg der Ausgaben entgegenzuwirken. Die Finanzierungslücke muss über den Zusatzbeitragssatz geschlossen werden.“

Die Leistungsausgaben seien auch im Jahr 2024 dazu deutlich gestiegen. „Die Krankenversicherungen verzeichneten eine dynamische Ausgabenentwicklung insbesondere in den größeren Leistungsbereichen – Krankenhaus, Arzneimittel und Häusliche Krankenpflege.“

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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