- Von Achim Nixdorf
- 12.05.2021 um 18:34
Die Corona-Pandemie hat die Einstellung der Ärztinnen und Ärzte zum dualen Krankenversicherungssystem nicht verändert. Im Gegenteil: Auf dem 124. Deutschen Ärztetag, der in diesem Jahr virtuell stattfand, forderten die Delegierten mehrheitlich die Beibehaltung des Systems. Dabei gab es jedoch auch einige kritische Stimmen, die mehr Sachlichkeit in der Diskussion anmahnten.
Grüne wollen Bürgerversicherung – und an PKV festhalten
PKV-Verband kritisiert Grüne scharf
„Das Gesundheitswesen hat in der Corona-Pandemie einmal mehr unter Beweis gestellt, dass es trotz regulatorischer Defizite allen Patientinnen und Patienten unabhängig von ihrem sozialen Status ein hohes Versorgungsniveau bietet und hochwertige Gesundheitsleistungen flächendeckend und wohnortnah erbringt“, heißt es in dem Beschlussprotokoll des Deutschen Ärztetags. „Abgesichert wird diese hohe Leistungsfähigkeit durch das duale Versicherungssystem mit den beiden Säulen gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und private Krankenversicherung (PKV).“
Absage an eine Bürgerversicherung
Die Preisgabe dieser bewährten Strukturen zugunsten einer von Teilen der Politik geforderten Vereinheitlichung der Versicherungssysteme löse keine Probleme, sondern schaffe nur neue. Mit der Einführung einer Bürgerversicherung drohten Rationierung, Wartezeiten und Begrenzungen.
Statt das duale Krankenversicherungssystem abzuwickeln, ist nach Ansicht der Ärzteschaft eine kontinuierliche Fortentwicklung und Anpassung an die Herausforderungen der Zukunft erforderlich. Dazu gehöre eine neue, rechtssichere und an die moderne wissenschaftliche Entwicklung angepasste Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), die in der nächsten Legislaturperiode prioritär umzusetzen sei.
Der Deutsche Ärztetag ist die Hauptversammlung der Bundesärztekammer und findet in der Regel einmal jährlich an wechselnden Orten statt. Die 17 deutschen Ärztekammern entsenden insgesamt 250 Abgeordnete.
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