- Von Joachim Haid
- 14.05.2019 um 14:06
Es ist nicht richtig, dass eine höhere Lebenserwartung zwangsweise mit exponentiell steigenden Krankheitskosten korreliert. Manchmal höre ich von Menschen den Spruch „Lieber den Jahren mehr Leben, als dem Leben mehr Jahre geben“. Gemeint ist damit: „Lieber den Jahren mehr Leben, als dem Leben mehr Jahren mit Leiden geben“.
Das ist, mit Verlaub, häufig eine Rechtfertigung für einen ungesunden Lebensstil („Ich habe eine lebensbejahende Figur“) und eine Ausrede, diesen nicht verändern zu müssen. Mit einem gesunden Lebensstil kann man dem Leben durchaus mehr gesunde Jahre geben. Ein hohes Alter muss nicht mit jahrelangem Leiden verbunden sein!
Es wird Zeit, umzudenken!
Der (Schadens-)Ausgleich im Kollektiv ist dann fair, wenn für die Personen des Kollektivs ein vergleichbares Risiko besteht und es sich um nicht selbst verursachte Risiken/Schäden handelt.
Wer nicht nur vor der Antragstellung, zum Beispiel einer PKV, ein gesundes Leben führt und ohne Zuschläge versichert werden kann, sondern auch während der Vertragslaufzeit, reduziert das Risiko von hohen Krankheitskosten im Alter. Wer während der Laufzeit jedoch zu einem ungesunden Lebensstil wechselt, erhöht das Risiko und damit statistisch die Kopfschäden. Dies bleibt jedoch unberücksichtigt. Wenn ich darauf jedoch selbst Einfluss nehmen kann, es aber nicht tue, oder noch schlimmer, es durch Fehlverhalten provoziere, kann das dann nicht eine Art selbst verursachter Schaden sein?
Gesunden Lebensstil belohnen
Bei der Absicherung eines biometrischen Risikos ist es deshalb unfair, erhöhte Risiken/Schäden durch persönlichen, ungesunden Lebensstil unberücksichtigt zu lassen und dies auf das gesamte Kollektiv zu verteilen. Fairer wäre es, einen gesunden Lebensstil zu belohnen und vor allem zu fördern.
Es wird Zeit, dass Versicherer davon wegkommen, reiner Leistungserbringer zu sein und dazu übergehen, der lebensbegleitende Gesundheitsmanager des Kunden zu werden.
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