- Von Redaktion
- 22.12.2016 um 07:51
Aktuell fließen aus den Beitragseinnahmen von rund 37 Milliarden Euro etwa 2 Milliarden Euro saldiert in die „Alterungsrückstellung“ (plus etwa 7 Milliarden Euro Zins – vergleiche Zahlenbericht PKV 2014).
In zunehmenden Maß aber, wird die saldierte positive Zuführung zu einer negativen Zuführung, also Entnahme. Es müssen also Kapitalanlagen aufgelöst werden, um die Kosten, die nicht durch Beiträge gedeckt sind, zu finanzieren.
Wenn wir dann noch die ständig abnehmende Zahl der Versicherten berücksichtigen, dann verlassen wir irgendwann das Gesetz der großen Zahl und erreichen das Universum der statistischen Verwerfung.
Jetzt wird es traurig, denn nun muss das Tafelsilber verkauft werden, wenn die planmäßig auslaufenden Papiere nicht ausreichen, die Kosten über den laufenden Beiträgen situativ zu decken. Jetzt funktionieren Angebot und Nachfrage und es wirkt der demografische Faktor der Kapitalbildung – die Babyboomer, die viel angelegt haben, wollen aus Anlage Liquidität generieren und dadurch steigt das Angebot bei gleichzeitig sinkender Nachfrage, weil die ungezeugten Kinder und Enkelkinder der Babyboomer kein Kapital bilden.
Das ist übrigens aktuell schon ein Grund, weshalb die Gesellschaften immer gieriger sind, wenn es um Neugeschäft geht. Denn die neuen frischen Gelder der neuen Kunden muss ich ja nur fiktiv anlegen, wenn ich die guten alten Kapitalanalgen dafür nicht auflösen muss.
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum
Mit zunehmender Auflösung kommt dann ein weiteres Problem hinzu, dass wir bereits heute vielfach spüren und eigentlich auch sehen können. Die Annahmen der Kalkulation sind zu positiv und die zugrundeliegende Planung ist ein Irrtum, der durch den Zufall aufgedeckt wird.
Das passiert bereits seit 2012 jedes Jahr, verstärkt durch den Provisionsdeckel, längere Stornohaftung und Unisex-Einführung. Das Neugeschäft wird weniger, das Personenwachstum in der Vollversicherung geht zurück und ist seit 2012 negativ.
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