- Von Redaktion
- 22.12.2016 um 07:51
Damit ist der Neugeschäftsmotor, der die Phantasie der Planung am Leben gehalten hatte, abgestorben. Das trifft einige Versicherer mehr, während andere noch fröhlich und munter den Zuwachs feiern. Bei den anderen ist der Zufall schon der Herr des Geschehens und die Vorstände reagieren nur noch und sind vom Agieren ganz weit entfernt. Windstärke 8, Kapitän über Bord, Steuermann mit gebrochenen Armen und funktionsunfähigem Steuerruder schliddern diese Versicherer durch die Realität des Marktes.
Wolle PKV kaufe?
Stellen wir uns eine Frage: Wollen Sie ein Unternehmen kaufen, dass 219 Milliarden Euro Verbindlichkeiten hat, dessen Vermögenssituation ungesichert und ungeklärt ist, bei dem Sie zuerst einmal auf der Aktivseite 50 bis 100 Milliarden Euro abschreiben müssen, was zur völligen Überschuldung führt?
Was würden Sie dafür bezahlen wollen?
Würden wir die gesamte PKV in ein Run-Off ausgliedern, dann hätten wir eine Chance. Das setzt aber auch die Einstellung des Neugeschäfts voraus. Wir haben dann nämlich mittelfristig circa 15 bis 20 Prozent der Beitragseinnahme frei, weil kaum noch Abschluss- und Verwaltungskosten (im Sinne des PKV-Kennzahlenkataloges) entstehen würden.
Schadenregulierungskosten inklusive Kosten der klassischen Vertragsverwaltung und die Kosten der Kapitalverwaltung sind nämlich nicht die ausgewiesenen Verwaltungskosten!
Die gesparten Aufwendungen für Vertrieb könnten wir uns dann sogar zu 20 Prozent über den Weg Eigenkapital/Dividende ausschütten. 80 Prozent des Rohüberschusses muss ja leider an die RfB (Rückstellung für Beitragsrückerstattung) gehen.
Aber ein pfiffiger Charly Consultant wird hier auch Mittel und Wege finden, mehr heraus zu holen.
Fazit
Wer mit Schulden prahlt, der muss schon über ein verdammt ausgeprägtes Selbstbewusstsein verfügen oder die Dummheit der Anderen einplanen.
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