Verbraucher schauen sich in einem Apple Store die Apple Watch an: Solche Fitness- und Gesundheitstracker könnten die Kosten im Gesundheitsbereich reduzieren helfen, meint Boris-Alexander Beissner. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 29.08.2016 um 14:06
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Die Selbstvermessung der Menschen über Fitness-Armbänder & Co. wird immer beliebter. Man hat als Verbraucher angesichts der immer weiter steigenden Gesundheitskosten auch gar keine andere Wahl, als aktives Selbstmanagement zu betreiben, ist Versicherungs- und Vertriebsexperte Boris-Alexander Beissner überzeugt. Wie die Fitness-Tracker die Kostenbelastung abbremsen könnte, erklärt er in seinem Kommentar.

Seit 1992 bis 2014 haben sich die Gesundheitsausgaben laut Statistischem Bundesamt nahezu verdoppelt von 1.200 Euro auf 2.400 Euro pro Einwohner. Davon entfiel der größte Teil, nämlich rund 70 Prozent, auf Medikamente, ärztliche Leistungen und therapeutische oder pflegerische Leistungen.

Der ökonomische Effekt durch diese Kostenbelastung ist erheblich und belastet sowohl den einzelnen Haushalt, als auch die Gesamtwirtschaft. Er könnte durch die technischen Möglichkeiten, wie sie etwa Wearables bieten, unter Umständen aber abgebremst werden. Hierzu mal einige Überlegungen.

Überdiagnosen lassen sich möglicherweise verhindern

Die Digitalisierung bietet die Chance, Probleme zu lösen, welche die Gesundheit der Verbraucher in der analogen Welt bisher beeinträchtigt haben: Zum einen kann die Patientensicherheit durch die vernetzte Erhebung und Bereitstellung von Patienten- und Behandlungsinformationen (Stichwort Gesundheitskarte) erhöht und Fehler vermieden werden. Hier sind jedoch Fragen des Datenschutzes aus Sicht der Patienten zu beachten. Auch eine digital etablierte Sicherheitskultur mit Fehlerberichtssystemen in medizinischen Einrichtungen und digitale Pflegeplanung in der ambulanten Pflege können die Patientensicherheit stärken.

Es lassen sich Überdiagnosen und Überbehandlungen durch die Digitalisierung adressieren, indem digital kommunizierte wissenschaftliche Evidenz zu medizinischen Angeboten die Verbraucherinnen und Verbraucher transparent über deren potenzielle Nutzen und Folgeschäden aufklärt.

Damit ändert sich das Arzt-Patienten-Verhältnis: Ärzte müssen gegebenenfalls ihre Verordnungen und Behandlungsvorschläge den informierten Patienten gegenüber rechtfertigen. Unnötigen medizinischen Leistungen kann so im Idealfall vorgebeugt werden.

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