- Von Sabine Groth
- 02.04.2024 um 12:08
Der Vorstandsvorsitzende der gesetzlichen Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, warnt gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vor neuen Milliardenlöchern in der Kranken- und Pflegeversicherung. Beide Sozialversicherungen hätten mit höheren Ausgaben zu kämpfen als erwartet.
In der Krankenversicherung rechnet er bis zum Jahresende mit einem Minus von bis zu 2,5 Milliarden Euro, bei vorsichtiger Schätzung. Dadurch würden die Rücklagen auf 5,5 Milliarden Euro und damit auf die gesetzlich vorgeschriebene Mindestsumme sinken. Auch in der Pflegeversicherung werde seiner Ansicht nach das Geld nicht reichen und die gesetzliche Mindestrücklage sogar unterschritten werden.
Als Folge erwartet Storm, dass die Beitragssätze steigen. „Wir müssen bei der Krankenversicherung zum Jahresanfang 2025 mit einem Beitragsanstieg von 0,5 Prozentpunkten rechnen und bei der Pflegeversicherung von 0,2 Punkten“, sagte er dem RND.
Vor diesem Hintergrund beurteilt Storm einige Reformpläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit großer Skepsis und warnt vor Mehrbelastungen der gesetzlichen Kassen – etwa für die Schaffung neuer Medizinstudienplätze oder für den Transformationsfonds, der den Umbau der deutschen Kliniklandschaft mit finanzieren soll. Dabei steht er mit seiner Kritik nicht allein.

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