- Von Manila Klafack
- 20.06.2018 um 15:55
Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretende Vorsitzender des GKV-Spitzenverbands, spricht sich für Mehrarbeit der niedergelassenen Ärzte aus. Er kann sich vorstellen, dafür eine zusätzliche Vergütung zu zahlen. Das schreibt das Ärzteblatt in seiner Online-Ausgabe. Eine generelle Anhebung der Vergütung im Zuge einer Ausweitung der Sprechzeiten, wie es die Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert, lehnt er aber ab.
Mehr Sprechzeiten für Kassenpatienten, mehr Geld für Ärzte
So viele gesetzlich Versicherte wie noch nie
„Es geht ja um Mindestzeiten, nicht um Durchschnitte“, so von Stackelberg. Denn er gehe davon aus, dass viele Ärzte in allen Fachrichtungen über dem Durchschnitt arbeiten. Es werde bereits mit einer Arbeitszeit von 51 Stunden pro Woche kalkuliert. „Man sollte aber auch darüber diskutieren, ob Ärzte, die unter dem Durchschnitt arbeiten, dann nicht besser nur eine halbe Zulassung beantragen.“
Kritik von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
Von Stackelberg könne sich dem Bericht zufolge vorstellen, dass Praxen auch bis 19 Uhr geöffnet haben sollen. „Wenn wir als GKV 90 Prozent der Menschen versichern, können wir auch als GKV verlangen, dass Ärzte ausreichend Zeit in ihrer Arbeitszeit für die Versicherten zur Verfügung stellen.“
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen stehe dem Vorschlag für zusätzliche Sprechstunden am Abend oder am Wochenende kritisch gegenüber, heißt es in dem Bericht weiter. „Alle Überlegungen in Richtung zusätzlicher ärztlicher Leistung sind absurd, solange schon jetzt 10 bis 20 Prozent der erbrachten Leistungen nicht bezahlt werden“, wird er vom Ärzteblatt zitiert.
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