Mit dem Chefarzt im OP: Über Zusatztarife ist dieser Luxus auch für GKV-Kunden möglich © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 29.10.2015 um 09:15
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Krankenzusatztarife sind gefragt. Infolge gekürzter Kassenleistungen hat sich ihre Zahl seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Welchen Trend es im PKV-Zusatz-Geschäft gibt, und worauf es bei der Tarif-Auswahl ankommt.

Beispiel Zahnersatz. Ein Implantat kostet gut und gerne über 2.700 Euro. Der Zuschuss der Krankenkasse beträgt allerdings nur 420 Euro. Den Rest muss der Kunde selbst bezahlen, wenn er nicht privat vorgesorgt hat. Allgemein sollten Makler bei Zahntarifen auf die Leistungshöhe achten, aber auch darauf, ob die Tarife nur eingeschränkt leisten – wie zum Beispiel entweder nur für Zahnersatz oder nur für Zahnbehandlungen. Wenn Makler und ihre Kunden einen konkreten Tarif ins Auge fassen, rät etwa Peter Schneider, Chef des Analysehauses Morgen & Morgen: „Entscheidend ist der Blick in die Bedingungen und Leistungsmerkmale.“

Ein Zahntarif, der sehr umfangreich leistet, ist der Zahnschutz-Exklusiv-Plus der DFV. Versichert sind unter anderem Kronen, Brücken, Inlays und Implantate. Die DFV übernimmt bis zu 100 Prozent der Kosten mit Vorleistung der GKV. Heilund Kostenpläne müssen vor Behandlungsbeginn nicht eingereicht werden. Kieferorthopädie wird ebenfalls bis zu 100 Prozent abgedeckt, Zahnprophylaxe gibt es zweimal im Versicherungsjahr bis zu 100 Euro. Eine Besonderheit des Tarifs: Er ist täglich kündbar, Wartezeiten fallen nicht an. Einen 35-jährigen Kunden würde der Rund-um-Zahnschutz monatlich 40,43 Euro kosten.

Aber nicht alle Kunden wünschen einen solchen Rundum-Schutz – oder können ihn sich leisten. Ein guter Tarif mit abgespeckteren Leistungen ist der Z70 der Arag (siehe auch Tabelle unten). Er ist vor allem auf die Übernahme von Zahnersatz-Kosten fokussiert. Zahnbehandlungen und Zahnprophylaxe sind daher nicht abgedeckt. Für Zahnersatz wie Implantate, Inlays, Teilkronen & Co. erstattet der Versicherer 70 Prozent der Kosten, der Kunde muss also einen Teil der Kosten selbst tragen. Dafür kostet der Tarif einen 35-jährigen Kunden aber auch nur etwa 16 Euro im Monat.

Neben Zahntarifen stehen auch stationäre Zusatztarife für Wahlleistungen im Krankenhaus hoch im Kurs. Denn der Wunsch nach Ruhe im Einbettzimmer sowie nach Chefarztbehandlung passt zu einer Bevölkerung, deren Gesundheitsbewusstsein stetig steigt. Deshalb entwickeln Krankenversicherer wie die DKV vermehrt Policen, die dem Wunsch nach Behandlung auf hohem Niveau entsprechen. DKV-Produktchef Benno Schmeing: „Wir bringen aktuell einen neuen Zusatztarif auf den Markt, mit dem gesetzlich Versicherte quasi das komplette Leistungsniveau einer privaten Vollversicherung erhalten.“ Der Tarif BMG soll Leistungen bieten, die vergleichbar mit dem PKV-Volltarif Best-Med-Komfort sind. So will die DKV den Kassenpatienten zum Privatpatienten werden lassen, ohne dass er dafür die GKV verlassen muss. Lohnen soll sich das Konzept laut DKV für Familien. Für einen 35-Jährigen würde die Police monatlich zwischen 171 und 272 Euro kosten.

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