Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg. Der größte Leistungsunterschied zwischen Kassen- und Privatpatient zeigt sich laut Stiftung Warentest im Krankenhaus. © dpa
  • Von Lorenz Klein
  • 15.10.2019 um 14:56
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Die Stiftung Warentest hat 120 Voll-Tarife von 30 privaten Krankenversicherern (PKV) für Beamte, Angestellte und Selbstständige untersucht. Leistungsstark sind den Testern zufolge alle zum Vergleich herangezogenen Tarife, doch nur wenige konnten sich von ihren Mitbewerbern deutlich absetzen.

Wer es sich leisten könne, bekomme in der privaten Krankenversicherung (PKV) „deutlich höhere Leistungen, als sie die gesetzlichen Kassen bieten“, stellt die Stiftung Warentest gleich zu Beginn ihres aktuellen PKV-Tests klar, der in der Ausgabe 11/2019 von „Finanztest“ erschienen ist.

Insgesamt haben die Tester 120 Tarifangebote von 30 privaten Versicherern unter die Lupe genommen – 26 PKV Tarife für Beamte, 41 für Angestellte und 53 für Selbstständige.

Für alle drei Zielgruppen nahmen die Tester an, dass die Modellkunden mit 35 Jahren in die PKV eintreten und gesund sind. In den Vergleich der privaten Krankenversicherer gingen laut „Finanztest“ das aktuelle Preis-Leistungs-Verhältnis zu 80 Prozent und die Beitragsentwicklung der zurückliegenden sechs Jahre zu 20 Prozent ein.

>>> Lesen Sie auch: PKV-Makler kritisiert „Finanztest“ knallhart

Ergebnis PKV-Test

Das Testergebnis: Unter den 120 PKV Tarifen hat es nur dreimal für das Qualitätsurteil „sehr gut“ gereicht – zweimal gab es die beste Bewertung im Bereich PKV Beamte, einmal im Bereich PKV für Angestellte. Weitere 16 Mal wurde das Urteil „gut“ an die PKV-Anbieter vergeben.

Der mit Abstand beste Beamtentarif der privaten Versicherer kommt demnach von der Concordia (BV20, BV30), die sich über eine Bewertung von 1,0 freuen darf. Dahinter folgt die LVM mit der Note 1,5, die es für folgende Tarifkombination gab: Ambulant: AB 20E, AB 30; Stationär: SB 2/20E, SB 2/30 sowie Zähne: ZB 20E, ZB 30.

Weitere vier Beamtentarife erhielten ein „gut“, elf ein „befriedigend“, drei ein „ausreichend“ und ein Tarif wurde mit „mangelhaft“ bewertet. Bei fünf PKV Tarifen war eine Beurteilung nicht möglich, weil diese zu jung waren, um die Beitragsentwicklung der privaten Krankenversicherung bewerten zu können.

„Für ein sehr gutes Angebot zahlen 35-jährige ledige Bundesbeamte mindestens 209 Euro Beitrag im Monat“, kommentieren die Tester das Ergebnis.

In der Zielgruppe der Selbstständigen trug die Signal Iduna den PKV Sieg davon. Die Note 1,6 („gut“) gab es für diese Tarifkombination: Ambulant (Exklusiv 2); Krankentagegeld (Pro 043v). Den zweiten Platz erzielte die Provinzial Hannover (VGH) mit der Note 1,9. Die Tarifmerkmale im Einzelnen: Ambulant (VKSu); Stationär (KHPnu, KHUnu); Krankentagegeld (KTG-S 6).  

Drei weitere PKV-Tarife für Selbstständige erhielten ein „gut“, 20 Mal vergaben die Tester ein „befriedigend“, achtmal ein „ausreichend“ und bei drei Tarifen hieß es: „mangelhaft“. 17 Tarife der privaten Versicherer galten als zu jung für eine Beurteilung.

„Freiberufler, die den Vertrag mit 35 Jahren abschließen, zahlen im besten PKV Tarif 457 Euro monatlich für ihre private Krankenversicherung und müssen einen Selbstbehalt von 960 Euro im Jahr tragen“, halten die Autoren fest.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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