Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg. Der größte Leistungsunterschied zwischen Kassen- und Privatpatient zeigt sich laut Stiftung Warentest im Krankenhaus. © dpa
  • Von Lorenz Klein
  • 15.10.2019 um 14:56
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Die Stiftung Warentest hat 120 Voll-Tarife von 30 privaten Krankenversicherern (PKV) für Beamte, Angestellte und Selbstständige untersucht. Leistungsstark sind den Testern zufolge alle zum Vergleich herangezogenen Tarife, doch nur wenige konnten sich von ihren Mitbewerbern deutlich absetzen.

PKV Tarife für Angestellte

Von den PKV Tarifen für Angestellte konnte die Provinzial Hannover (VGH) das beste Resultat einfahren – das Qualitätsurteil lautet „sehr gut“, Note 0,8, für diese Tarifkombination: Ambulant: VKA+u; Stationär: KHPnu, KHUnu sowie Stationär: KTG-A 6. Allerdings ist das Geschäftsgebiet des Versicherers begrenzt auf die Länder Niedersachsen und Bremen.

Das beste Ergebnis der privaten Krankenversicherung für Angestellte mit bundesweiter Wirkung erzielte hier die Signal Iduna („gut“, Note 1,6) mit dieser PKV Tarifkombination: Ambulant (Exklusiv 1); Krankentagegeld (Pro 043v).

Sechs weitere PKV Tarife bekamen ein „gut“ zuerkannt, zehn ein „befriedigend“, sieben ein „ausreichend“ und drei ein „mangelhaft“ – 13 „junge Tarife“ blieben aus bekannten Gründen ohne Bewertung.

„Die 35-jährige angestellte Modellkundin zahlt für die beste bundesweit erhältliche private Krankenversicherung 502 Euro im Monat bei einem jährlichen Selbstbehalt von 480 Euro“, kommentieren die Autoren der Analyse.

Nur Angebote mit „umfassenden Qualitätsstandard“ im PKV Test

Im gesamten Test sind laut „Finanztest“ nur versicherungsangebote berücksichtigt, die einen umfassenden Qualitätsstandard bieten. „Mit allen PKV-Tarifen haben Kunden einen Versicherungsschutz deutlich über den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Sie riskieren keine gefährlichen Leistungslücken, wenn sie hier günstige Tarife wählen“, so die Tester.

Den größten Unterschied zwischen Kassen- und Privatpatient gibt es demnach im Krankenhaus. Entscheidend sei dabei nicht die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer, sondern der Anspruch, sich von Chefärzten behandeln zu lassen. „Die Chefarztbehandlung bieten alle Tarife der privaten Krankenversicherer im Test. Einige Versicherer übernehmen zusätzlich besonders hohe Arzthonorare im Krankenhaus“, heißt es hierzu.

Die wichtigsten Bausteine für alle PKV-Anwärter seien grundsätzlich der Ambulant-, der Stationär- und der Zahntarif. „Selbstständige und Angestellte brauchen außerdem ein Krankentagegeld, das ihnen den Verdienstausfall bei Arbeitsunfähigkeit ersetzt. Und Beamte können Kürzungen bei der Beihilfe ausgleichen, indem sie einen sogenannten Beihilfeergänzungstarif abschließen“, erläutern die Autoren.

Stichwort Beihilfe: Während die PKV für Beamte fast immer sinnvoll sei, da sie wegen des Beihilfeanspruchs (der Test geht von 50 Prozent aus) nur eine Versicherung für den verbleibenden Teil der Gesundheitskosten benötigten, sollten sich Angestellte und Selbstständige hingegen „zweimal überlegen“, ob sie sich die Beiträge in der privaten Versicherung auf Dauer leisten könnten. „Wer mit Mitte 30 einsteigt, muss damit rechnen, dass er bei Renteneintritt mindestens das Dreifache des Beitrags zahlt, der beim Abschluss der privaten Versicherung fällig war“, so die Autoren.

Der Beitrag in der PKV sich anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht nach dem Einkommen, sondern unter anderem nach dem Umfang der vertraglich vereinbarten Leistungen und nach Alter und Gesundheitszustand des Kunden beim Eintritt.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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