Blick auf abendlich erleuchtet Büros in einem Hochhaus vom Frankfurter Maintower aus gesehen. © dpa
  • Von Lorenz Klein
  • 30.08.2019 um 11:53
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Immer mehr Versicherer werden sich von ihrem Schaden- und Unfallgeschäft trennen – das erwarten 88 Prozent der Befragten in einer Untersuchung des Beratungsunternehmens 67 Rockwell. Wie die Berater mitteilen, betrieben bislang 52 Prozent der befragten Komposit-Versicherer „Run-Off“-Aktivitäten, indem sie etwa bewusst auf Neugeschäft verzichteten.

Das Beratungsunternehmen 67rockwell hat 24 Studienteilnehmer aus Versicherungsunternehmen danach befragt, wie sie die künftigen „Run-Off“-Aktivitäten im Nicht-Leben-Bereich einschätzen.

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Das Ergebnis: 52 Prozent der befragten Komposit-Versicherer betrieben bereits einen bewussten Verzicht auf Neukunden und konzentrierten sich darauf, Altbestände fortzuführen. Und 88 Prozent der Studienteilnehmer gehen davon aus, dass ein Run-Off bei deutschen Komposit-Versicherungen weiter an Bedeutung gewinnen wird.

„Das Thema Run-Off spielt im deutschen Versicherungsmarkt eine wachsende Rolle und wird zukünftig noch häufiger als ,Notbremse‘ in Versicherungsportfolios eingesetzt werden“, kommentierte Tim Braasch, Leiter der Studie sowie Gründer und Geschäftsführer von 67rockwell.

Gründe hierfür seien, dass Kapitalbindungskosten und eine enorme Komplexität im Umgang mit Altlasten in IT- und Transformationsprogrammen das tägliche Geschäft erschwerten. Zum anderen müsse sich die Assekuranz erhöhten regulatorischen Anforderungen stellen, so Braasch. Zudem könnten mangelnde Profitabilität und zu hohe Verwaltungs- und Administrationskosten als Ursache abgeleitet werden, ergänzte der Experte.

Bei einem externen Run-Off überträgt ein Versicherer seinen Versicherungsbestand entweder auf ein anderes Unternehmen oder das gesamte Versicherungsunternehmen wird an einen Investor verkauft. Ein interner Run-Off liegt vor, wenn ein Versicherungsunternehmen sein Neukundengeschäft offiziell oder zumindest faktisch einstellt, den Bestand aber nicht an einen Dritten überträgt, sondern selbst als Risikoträger rechtlich und ökonomisch abwickelt.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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