- Von Andreas Harms
- 27.07.2022 um 16:54
Die Krankheitskosten zwischen Frauen und Männern gleichen sich an. 2002 lagen die Ausgaben für Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden bei Frauen noch um 38 Prozent höher als bei Männern. Im Jahr 2020 betrug diese Schere nur noch 21 Prozent. Das meldet das Statistische Bundesamt (Destatis).
Insgesamt lagen die Kosten im Jahr 2020 bei 431,8 Milliarden Euro. Pro Kopf waren es geschlechterübergreifend 5.190 Euro beziehungsweise 5.690 Euro je Frau und rund 1.000 Euro weniger je Mann.
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Doch noch ist die Schere vorhanden, was die Statistiker auf drei Gründe zurückführen:
- geschlechtertypische Beschwerden oder Krankheiten
- Schwangerschaften und Geburten
- höhere Lebenserwartung von Frauen (aktuelle Zahlen dazu hier)
Zu Punkt 3 liefert Destatis folgende Zahlen gleich dazu: 2,5 Millionen Menschen waren 2020 über 85 Jahre alt – und zwei Drittel davon Frauen. Je älter die Menschen sind, desto höher liegen – nicht ganz überraschend – auch die Kosten für Krankheiten. Patienten über 85 Jahren schlugen mit 25.350 Euro im Jahr zu Buche. Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren waren mit 2.440 Euro die günstigste Altersgruppe.
Übrigens betrug der Frauenanteil an den Über-85-Jährigen damals im Jahr 2002 noch 76 Prozent. Dass sich seitdem die Krankenkosten zwischen Männern und Frauen annähern, liegt somit auch daran, dass sich die Lebenserwartungen angleichen.
Bleibt noch der Blick auf die unterschiedlichen Arten der Krankheiten. Hier ist die Rangliste:
- Kreislauf: 56,7 Milliarden Euro
- Psyche, Verhalten: 56,4 Milliarden Euro
- Verdauung: 47,1 Milliarden Euro
- Neubildungen (insbesondere Krebs): 43,8 Milliarden Euro
Gerade in Hinblick auf die Kategorien gibt es zwischen den Geschlechtern enorme Unterschiede – insbesondere bei der Psyche, Muskeln und Knochen. Die folgende Grafik zeigt sie:
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