- Von Sabine Groth
- 04.07.2024 um 17:45
Die durchschnittliche Beitragserhöhung in der privaten Krankenversicherung beträgt in diesem Jahr 2,79 Prozent und liegt damit recht deutlich über dem Vorjahreswert von 2,04 Prozent. Diese Werte hat Morgen & Morgen im Rahmen ihres jährlichen PKV-Beitragsstabilitätsratings ermittelt.
Auch wenn der Anstieg gegenüber dem Vorjahr deutlich ist, erachtet die Rating-Agentur das Niveau immer noch als moderat. 2012, als die Unisex-Tarife eingeführt wurden, lag es bei knapp 5 Prozent. Seitdem habe die noch junge Unisex-Tarifgeneration zunächst zu einer Entspannung der Beitragsentwicklung geführt. Doch so langsam kommt auch sie in die Jahre, und die Beitragsanpassungen nehmen zu.
Als Hauptgründe für die Beitragserhöhungen nennt Morgen & Morgen gestiegene Behandlungskosten aufgrund des medizinischen Fortschritts, die Alterung der Bestände, die bisherige Niedrigzinsphase und auch die Inflation.
Für das Rating wurden 1.066 Tarife der privaten Krankenvollversicherung untersucht, die bereits seit mindestens fünf Jahren auf dem Markt sind. Es wurden Neugeschäftsbeiträge und Beitragsanpassungen der PKV-Tarife marktweit analysiert und zu einer Bewertung pro Tarifkombination zusammengefasst.
Das Ergebnis zeigt eine Verschiebung in der Sterneverteilung weg von den Höchstbewertungen. Die Zahl der 5-Sterne-Ratings ist um rund 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Nur noch 187 Tarife, also etwa jeder sechste, erhielten die Bestnote. Die Anzahl der 4-Sterne-Tarife ist mit 227 nahezu stabil. Um rund 40 Prozent die Höhe geschossen sind die 3-Sterne-Bewertungen, die 348 Tarife erhielten. Fast 30 Prozent der untersuchten Tarife müssen sich mit einem oder zwei Sternen zufriedengeben.
Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen, sieht in dem Ergebnis noch keinen Anlass zur Sorge: „Trotz des Rückgangs bei den Höchstbewertungen ist das Anpassungsniveau moderat geblieben und die Gesamtzahl der gut bewerteten Tarife bleibt weiterhin hoch.“
Die Zinsentwicklung dürfte künftig erst einmal nicht zu weiteren Beitragssteigerungen führen. Der medizinische Fortschritt und die Bestandsalterung allerdings schon. Und auch die anhaltende Inflation und die Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs dürften sich nach Ansicht von Morgen & Morgen auf die Preise im Gesundheitswesen auswirken. „Es bleibt abzuwarten, wie die PKV-Anbieter diesen Herausforderungen begegnen und welche Strategien sie entwickeln, um ihre Beiträge stabil und attraktiv zu halten“, sagt Bohrmann.
Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung 2024: Ursachen, Analysen und Zukunftsaussichten
Vor 5 Monaten[…] Mehr dazu auf: https://www.pfefferminzia.de Beiträge in der PKV steigen kräftiger – Pfefferminzia.de […]
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